Sie darf nicht ruhen, und er will nicht ruhen: Und somit könnte der Akt Julia Kührer einmal mehr geöffnet werden. Der Anwalt des verurteilten Mörders der mit 16 Jahren verschwundenen Schülerin hat am Freitag die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Brisant: Julias Bruder unterstützt den 55-jährigen Häftling.
Mit blauem Kugelschreiber, in leserlicher Handschrift - datiert, unterschrieben. Mit dem Namen Stefan Kührer. Es ist der Bruder von Julia Kührer, der hübschen Schülerin aus Pulkau in Niederösterreich, die im Juni 2006 spurlos verschwand und erst Jahre später, am 30. Juni 2011, im letzten Winkel eines Erdkellers in Dietmannsdorf entdeckt wurde. Verbrannt, skelettiert.
Julias Leiche in Keller von Michael K. entdeckt
Es war der Keller von Michael K., der 2013 wegen Mordes an der damals 16-Jährigen verurteilt wurde. Doch bis heute gibt es Zweifel an der Schuld des Videothekenbesitzers, der die Weinviertler Jugend mit harten Drogen wie Crystal Meth versorgt haben soll. Zumindest halten sich Gerüchte, wonach Julia an einer Überdosis gestorben und von Bekannten "versteckt" worden sein soll, hartnäckig.
"Habe einen neuen Zeugen aufgetrieben"
Julias Bruder jedenfalls könnte Näheres wissen, wie sein Schreiben, das er an den Mörder seiner Schwester ins Hochsicherheitsgefängnis Krems-Stein schickte, zeigt: "Habe ebenfalls einen neuen Zeugen aufgetrieben - ob er auch zu einer offiziellen Aussage bereit ist, kann ich noch nicht sagen." Anwalt Wolfgang Blaschitz ist zuversichtlich: "Wir finden den oder die Schuldigen. Mein Mandant hat das Mädchen nicht umgebracht."
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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