Bei Grabungsarbeiten am Wiener Stephansplatz ist am Dienstag ein Skelett entdeckt worden. Die vermutlich mehrere Jahrhunderte alten Überreste liegen über der unterirdischen Virgilkapelle bzw. den Mauern der einstigen Maria-Magdalenen-Kapelle. Karin Fischer-Ausserer, die Leiterin der Stadtarchäologie, freute sich über einen "überraschenden Fund".
Es handle sich um ein "geordnetes Grab", auf das man im Zuge der laufenden Oberflächenarbeiten gestoßen sei, hieß es. Dies sei unerwartet geschehen. Bisher habe man lediglich einzelne Knochen gefunden, so Wiens Chef-Archäologin. Dass man nun auf ein großes Skelett gestoßen sei, wertete Fischer-Ausserer als Glück: "Das kommt ziemlich unerwartet."
50 Zentimeter unter der Oberfläche
Denn der Platz sei inzwischen oft aufgegraben worden - etwa für technische Einbauten oder beim Bau der U-Bahn. Der Fund sei in einem kleinen, bisher ungestörten Bereich gemacht worden. Das Skelett lag laut Fischer-Ausserer nur rund 50 Zentimeter unter der Oberfläche.
Die verstorbene Person wurde im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit dort bestattet, schätzt die Expertin. Möglich sei auch, dass unter dem Skelett noch ein zweites liege. Weitere Grabungen sind geplant. Derzeit ist die ungewöhnliche Entdeckung mit einer Platte gesichert, das Skelett soll demnächst geborgen und anthropologisch untersucht werden.
Der Stephansplatz wird derzeit saniert und neu gepflastert. Die seit März laufenden Arbeiten wurden von Anfang an von Archäologen begleitet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.