Seidenstraßen-Gipfel

Anti-Terror-Kampf: China verbündet sich mit Türkei

Ausland
14.05.2017 08:54

China will mit der Türkei im Kampf gegen den Terrorismus enger zusammenarbeiten. Um ihre Beziehungen zu vertiefen, müssten beide Länder die wichtigsten Sorgen des jeweils anderen berücksichtigen, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan.

Dazu gehöre auch eine engere Kooperation in der Sicherheitspolitik und im Kampf gegen Terrorismus, zitierte das chinesische Außenministerium Xi am Sonntag. Xi habe mit Erdogan über das Thema Sicherheit am Rande des Seidenstraßen-Gipfels in Peking gesprochen, bei dem es um Chinas Projekt von Handelsrouten bis nach Westeuropa geht.

Xi äußerte sich demnach besorgt, weil sich Uiguren, die in China eine islamische Minderheit stellen, dem Kampf radikaler Muslime im Nahen Osten angeschlossen hätten. Die Uiguren sind ein Turkvolk, das in der Region Xinjiang im Westen Chinas lebt. Hunderte, vielleicht sogar Tausende versuchen, den Unruhen in Xinjiang zu entkommen und sind heimlich über Südostasien in die Türkei gelangt.

Wladimir Putin, Xi Jinping, Recep Tayyip Erdogan beim Seidenstraßen-Gipfel (Bild: AP)
Wladimir Putin, Xi Jinping, Recep Tayyip Erdogan beim Seidenstraßen-Gipfel

Uiguren kämpfen in Syrien und Irak
Etliche Uiguren kämpfen nach chinesischen Angaben an der Seite von Extremisten im Irak und in Syrien. Der syrische Botschafter in China hatte vergangene Woche der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, bis zu 5000 Uiguren hätten sich verschiedenen militanten Gruppen in Syrien angeschlossen.

Die türkische Regierung hatte im vergangenen Jahr erklärt, sie werde für Uiguren, die sich in China in ihrer Religionsausübung unterdrückt sähen und in die Türkei fliehen wollten, die Tür offen halten. China bestreitet, dass Uiguren religiösen Beschränkungen unterliegen. Die Regierung in Peking wirft Islamisten vor, in Xinjiang Unruhen zu schüren, bei denen in den vergangenen Jahren Hunderte Menschen ums Leben gekommen seien. Menschenrechtler dagegen argumentieren, die Unruhen seien vielmehr eine Reaktion auf Repressalien der Staatsmacht.

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