"Defend Europe"
Italien: Identitäre wollten Hilfsschiff stoppen
Die rechtsradikale Identitäre Bewegung hat am Wochenende eine Aktion gegen ein Hilfsschiff im Hafen der sizilianischen Stadt Catania gestartet. Die Aktivisten blockierten die "Aquarius" der Hilfsorganisation SOS Mediterranee und behinderten sie so am Auslaufen, wie die "Identitäre Bewegung Österreich" via Facebook mitteilte.
Allerdings nur kurzzeitig, wie aus einem Bericht der sizilianischen Tageszeitung "Il Giornale di Sicilia" hervorgeht. Demnach stellten sich die Aktivisten an Bord eines kleinen Bootes dem Schiff in die Quere, das in Richtung libyscher Küste abfahren wollte. Die Hafenbehörde in Catania griff allerdings ein. Die Aktivisten verließen daraufhin das Areal. Das Schiff "Aquarius" konnte danach seine Reise wie geplant antreten.
Die Vertreter der als rechtsextrem eingestuften Identitären gaben an, "direkt vor Ort recherchiert" und "die kriminellen Schlepper im Meer konfrontiert" zu haben. Man wolle nicht "tatenlos zusehen, wie Hilfsorganisationen mit Menschenhändlern zusammenarbeiten und sich am großen internationalen Geschäft der Migration beteiligen. Wir wollen unsere Aktivität im Mittelmeer verstärken. Jetzt wollen wir einen weiteren Schritt unternehmen. Wir brauchen ein Schiff, einen Kapitän und eine Crew", hieß es in einem Aufruf der Organisation auf Facebook.
Die Hilfsorganisationen würden die "Illusion eines nicht existierenden Eldorados" in Europa nähren, begründeten die Identitären ihre Aktion, die sie "Defend Europe" nannten. Daran beteiligte sich auch die Gruppe "Generazione Identitaria Italia", das italienische Pendant der österreichischen Bewegung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.