Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach der "WannaCry"-Cyberattacke auf Hunderttausende PCs die Geheimdienste zur Vorsicht beim Programmieren von Abhör-Software gemahnt. Sie müssten sich bewusst sein, dass solche Anwendungen auch zu böswilligen Zwecken eingesetzt werden könnten, sagte Putin in Peking, wo er an einer Konferenz teilnahm.
Er bezog sich auf Medienberichte, wonach die vom Erpresser-Virus "WannaCry" ausgenutzte Windows-Schwachstelle ursprünglich vom US-Geheimdienst NSA entdeckt wurde und Hacker diese und andere Interna gestohlen haben sollen. Putin betonte, dass Russland nicht hinter der Attacke stecke. Russische Organisationen seien betroffen gewesen, es habe jedoch "keinen bedeutenden Schaden" gegeben.
"WannaCry" verbreitete sich wie Lauffeuer
Der Computerwurm hatte sich seit Freitag weltweit verbreitet. Nach Angaben der europäischen Polizeibehörde Europol wurden mindestens 200.000 Computersysteme in 150 Ländern von der offenbar von Kriminellen gestarteten Hackerattacke getroffen. Die dabei verwendete Schad-Software nutzte eine Lücke im Windows-Betriebssystem von Microsoft aus, die der US-Geheimdienst NSA für Abhöraktionen ausgenutzt haben soll.
Die Ausbreitung der Schad-Software schwächte sich bis Sonntag deutlich ab, da Sicherheitsupdates die Windows-Lücke schlossen und eine Internet-Domain identifiziert wurde, von der aus der Angriff teilweise gesteuert wurde. Eine befürchtete neue Welle von Computerstörungen in Asien blieb zunächst aus.
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