Meist haben Kinofilme eine eindeutige Botschaft: Es geht um eine bestimmte Moral, eine klare Trennung in Gut und Böse. "Hell or High Water" (Kinostart: 19. Mai) erzählt nun zwar von einem kriminellen Brüderpaar - doch ein klares Urteil fällt das Drama nicht. Immerhin verfolgen die beiden jungen Männer gute Absichten.
Der britische Regisseur David Mackenzie ("Perfect Sense") erzählt in seinem modernen Western von zwei Brüdern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Toby, gespielt von Chris Pine, und Tanner (Ben Foster) haben jedoch ein gemeinsames Ziel: Sie wollen Banken überfallen und so die elterliche Farm retten. Verfolgt wird das Brüderpaar von einem alt gedienten texanischen Polizisten kurz vor dem Ruhestand, verkörpert von Jeff Bridges.
Toby Howard ist ein attraktiver junger Vater zweier Kinder, der von seiner Frau geschieden ist. Sein Bruder, der hitzköpfige Tanner, wurde gerade erst aus dem Gefängnis entlassen. Zusammen wollen sie das in Westtexas gelegene Familienanwesen davor bewahren, dass es an die lokale Texas Midlands Bank zurückfällt. Um die Zinsen bezahlen zu können, machen sich die Brüder daran, eine Filiale der Texas Midlands Bank nach der anderen zu überfallen.
Auch wenn sie immer darauf achten, möglichst keinen Bankmitarbeiter und auch keinen der anwesenden Kunden zu verletzen, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis dann doch etwas schief gehen muss. Der betagte Texas Ranger Marcus hat unterdessen seine ganz eigenen Methoden und Wege, dem Brüderpaar auf die Schliche zu kommen.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Der Ruf der Prärie mit fetten Weiden bis an den Horizont ist längst verhallt. Regisseur David Mackenzie zeichnet ein desillusionierendes Bild des gegenwärtigen Texas, dessen wirtschaftspolitische Lage ein Desaster ist und rüscht Elemente des klassischen Westerns drum herum. Eine lakonische, topbesetzte Chronik des Aufbegehrens, frei nach dem Motto: no country for young men.
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