Ist Grünen-Chefin Eva Glawischnig zurückgetreten, weil sie als Vertreterin des "schwachen Geschlechts" im kommenden Wahlkampf gegen Männer ohnehin keine Chance gehabt hätte? Das legt zumindest ein Sager von ORF-Innenpolitikchef Hans Bürger nahe (Video oben), der sich damit prompt den Zorn vieler Frauen einhandelte.
"Die Angriffe gegen Eva Glawischnig waren, besonders zu Beginn der Flüchtlingskrise, in einem Ausmaß schlimm. Es war schon damals zu merken, dass sie es eine Zeit lang wegstecken, aber nicht dauerhaft aushalten kann", analysierte Bürger im ORF den Rücktritt Glawischnigs am Donnerstagvormittag.
Während die Grünen-Chefin jedoch gesundheitliche Gründe für diesen verantwortlich machte, wähnte Bürger offenbar einen anderen Grund: "Sie weiß es ganz genau: Das wird der brutalste und härteste Wahlkampf - dieser 2017 - da gilt es auch, gegen Männer zu bestehen."
Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten. Auf Twitter kritisierten nicht nur, aber insbesondere Frauen den Innenpolitikchef des ORF für seinen Macho-Sager.
Bürger selbst fühlte sich missverstanden und bat Glawischnig schließlich per Tweet und anschließend auch in der "Zeit im Bild" um Entschuldigung. Im ORF-Studio meinte Bürger: "Ich wollte nie sagen, dass sie sich nicht gegen Männer durchsetzen kann. Ganz im Gegenteil!" Der Innenpolitikchef erklärte, er habe lediglich gemeint, dass die Aussichten auf einen ziemlich untergriffigen Wahlkampf die Grünen-Chefin dazu bewogen hätten, sich das nicht mehr anzutun.
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