Was haben Bienen, Schmetterlinge und - abgesehen von lästigen Gelsen - fast alle Insekten in Oberösterreich gemeinsam? Sie werden immer weniger und "kratzen" zum Teil am Aussterben. Jeder zweite Falter gilt als gefährdet, und sogar früher so häufige Arten wie Zitronenfalter, Kohlweißling oder Tagpfauenauge sind schon selten geworden. Dabei kann jeder Gartenbesitzer etwas beitragen, um die bunten Flatterer zu retten!
Selbst, wer kein Auge für die Natur hat und am liebsten im Auto über die Straßen braust, hat in den vergangenen Jahren den Rückgang der Insekten bemerkt - es kleben einfach viel weniger an der Windschutzscheibe! "Laut Erhebungen ist 80 Prozent der Biomasse der Insekten verschwunden", sagt die Welser Ökologin Gudrun Fuß vom Naturschutzbund OÖ.
Fünf Arten schon verschwunden
Am Auffälligsten ist das Verschwinden der Schmetterlinge - wie dieser Tage bereits kurz berichtet. Fünf heimische Arten - bundesweit sind 4071 Tag- und Nachtfalterarten bekannt, 2792 davon leben in Oberösterreich - sind ausgerottet. Im "Schmetterlingsreport" wird kritisiert, dass es keine oder nur veraltete "Rote Listen" bei Schmetterlingen gibt und daher Vergleichsstudien schwierig sind. "Wo man heute einen Zitronenfalter sieht, gab es vor 100 Jahren noch hundert Tiere am selben Platz", erklärt Studienautor Peter Huemer.
Insekten-Killer und die"wilde Ecke"
Ein Mega-Schmetterlings-Killer ist die Intensivierung der Landwirtschaft. "Dazu der massive Einsatz an Insektenvernichtungsmitteln", sagt Gudrun Fuß und gibt ein Beispiel: "Der Kohlweißling könnte sich, da es große Felder mit Kohlgemüse gibt, nicht über wenig Nahrung für seine Raupen beschweren. Doch Insektizide bringen diese um."
Wer selbst einen Garten hat, kann Schmetterlingen mit einer "wilden Ecke", die man nur einmal im Jahr radikal mäht, und mit einigen freien Sand- oder Kiesflächen eine Kinderstube zur Verfügung stellen!
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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