Bewohner wehren sich gegen Standort.
Ein kleiner Wald wie jener im Siedlungsgebiet an der Schmiedingerstraße sollte doch eigentlich wertvolle grüne Lunge für die Stadt sein. Doch jetzt will ein Mobilfunkriese einen "Handy-Turm" mitten in die Natur "pflanzen". Die Bäume, die fallen müssen, sind schon markiert. Funkwellen sollen hier bald die Natur in der Stadt zerstören. Die Anrainer, die nur einige weniger Meter weiter wohnen, sind in Alarmbereitschaft
"Ein alter Standort verlottert, um hier völlig unnötig einen neuen zu installieren", ärgern sich die Bewohner in Liefering, dass wieder einmal das Geld alles regiert. Das Grundstück soll zwei Lieferinger Bauern gehören, ein lukratives Angebot der Handy-Riesen ist kaum abzuschlagen. Dabei stört die jetzige "Funkstation" auf einem freien Feld ganz in der Nähe weit weniger.
Familien fürchten um Gesundheit der Kinder
Lebensqualität wird hier mutwillig aufs Spiel gesetzt, schlagen die Bewohner Alarm. Denn es wohnen in dem Bereich auch viele Kinder. Ein Spielplatz ist in der Nähe. Die Eltern sorgen sich jetzt um die Gesundheit der jungen Generation.
Und auch die Jägerschaft fürchtet um den Wert der Natur: Der ausgewählte Standort ist genauso für das Wild ein wesentliches Stück Wald.
"Unsere Lebensqualität ist in Gefahr!"
Es gibt viele Studien zur Auswirkung von Funkwellen auf die Gesundheit. Im Genehmigungsverfahren zählt das aber nicht. "Land und Gemeinden können nur nach dem Ortsbildschutz entscheiden", ärgert sich Anrainer Martin Huber über die Vorschriften.
Fest steht aber: Auch das Ortsbild wird unter einem 35-Meter-Masten an diesem Standort leiden. Wenn die restlichen Bäume ohne Laub sind, wird der hässliche Handymast alles überragen. Auch das Vergleichsmaß zur Bebauungshöhe in der Umgebung ist ein wichtiger Gradmesser.
Im Magistrat wurde über die Auswirkung auf den Ortsbildschutz derzeit noch nicht entschieden. Nach dem Urteil aus der Planungsabteilung wird die Causa in den Planungsausschuss kommen. Michael Wanner, der Vorsitzende: "Ich kann derzeit noch nichts Näheres dazu sagen. Wir werden uns das auch vor Ort noch anschauen."
100 Unterschriften haben die Anrainer binnen kürzester Zeit in der Nachbarschaft gesammelt. Martin Huber: "Wir verweigern nicht Handys, nutzen genauso WhatsApp, aber dieser Standort ist schlicht der falsche."
Jetzt hoffen alle auf die Stadtpolitik. Die Entscheidung über eine Genehmigung soll in den nächsten Wochen fallen.
Sabine Salzmann, Kronen Zeitung
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