Detonation in Auto

Anschlag auf Ex-Premier: Papademos notoperiert!

Ausland
26.05.2017 06:27

Der frühere griechische Ministerpräsident Lucas Papademos ist am Donnerstag nach einer Explosion im Zentrum Athens verletzt worden und musste umgehend operiert werden. Der Sprengsatz war in einem Päckchen versteckt und explodierte im Auto des 69-Jährigen. Der Polizei zufolge schwebt Papademos nicht in Lebensgefahr.

Papademos und sein Fahrer, der ebenfalls verletzt wurde, seien ins Krankenhaus gebracht worden, verlautete aus Polizeikreisen. "Er ist nicht schwer verletzt. Auch sein Fahrer wurde leichter verletzt", sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes im griechischen Radio. Papademos befand sich zu keiner Zeit in Lebensgefahr, musste aber sofort operiert werden. Die Verletzungen seien am Bauch und an den Beinen und Händen. Jene am Bauch seien eher oberflächlich, am Bein habe er eine etwas tiefere Verletzung erlitten.

In dem Wagen ging die Briefbombe hoch. Papademos und sein Fahrer wurden verletzt. (Bild: AP)
In dem Wagen ging die Briefbombe hoch. Papademos und sein Fahrer wurden verletzt.

Papademos war langjähriger Chef der griechischen Notenbank und später Vizepräsident der Europäischen Zentralbank. Im Zuge der Schuldenkrise seines Landes wurde er nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Giorgos Papandreou 2011 zum Regierungschef gewählt und war bis 2012 im Amt.

Er galt immer eher als Experte denn als Politiker. Nach dem Rücktritt als Regierungschef ging Papademos in den Ruhestand.

Der griechische Ex-Ministerpräsident Lucas Papademos (Bild: AFP)
Der griechische Ex-Ministerpräsident Lucas Papademos

In Griechenland kommt es zwar immer wieder zu Angriffen auf Politiker, Unternehmen oder die Polizei, die Attacke auf Papademos war jedoch die folgenschwerste seit dem Jahr 2010. Damals war ein Mitarbeiter des damaligen Sicherheitsministers Michalis Chrysochoidis durch eine Paketbombe getötet worden.

Briefbombe in Paris explodiert, weitere unschädlich gemacht
Heuer hatte es bereits mehrmals Aufregung um griechische Briefbomben gegeben. So war die im März im Bürogebäude des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Paris explodierte Postsendung, die in den Händen einer Mitarbeiterin explodiert war und sie verletzt hatte, in Griechenland verschickt worden. Eine an das deutsche Finanzministerium geschickte Briefbombe konnte entschärft werden.

(Bild: AP)

In der Folge wurden acht weitere explosive Briefe in Athen entdeckt und unschädlich gemacht. Unbekannte wollten die brisante Post an verschiedene Persönlichkeiten und Institutionen außerhalb Griechenlands schicken, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Athener Bürgerschutzministeriums.

"Verschwörung der Feuerzellen" hinter Bomben vermutet
Offiziere der griechischen Polizei vermuten, dass die linke Untergrundorganisation "Verschwörung der Feuerzellen" hinter dem Anschlag auf Papademos steckt. Aus dieser Quelle stammten auch die oben erwähnten Briefbomben.

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