"Krone"-Nachruf

Alois Mock: Ein Leben für Österreich

Österreich
01.06.2017 14:54

Ein großer Österreicher ist tot. Ex-Außenminister Alois Mock war ein Politiker, der österreichische Geschichte geschrieben hat:

Außenminister Mock und sein ungarischer Amtskollege durchtrennen 1989 den Eisernen Vorhang. (Bild: APA)
Außenminister Mock und sein ungarischer Amtskollege durchtrennen 1989 den Eisernen Vorhang.
  • Juni 1989: Das Niederreißen des ungarischen Grenzzauns - noch vor der Berliner Mauer - markiert den Anfang vom Ende der DDR und des Ostblocks.
  • 1991: Frühzeitige Anerkennung der Republiken Slowenien und Kroatien in den Jugoslawien-Zerfallskriegen
  • 1989-1994: Durchpauken der schwierigen EU-Beitrittsverhandlungen
  • 1992: Autonomiepaket für Südtirol
Mock 2007 an jener Stelle, wo er 1989 den Eisernen Vorhang durchschnitten hat (Bild: APA/Bernhard J. Holzner/HOPI - MEDIA)
Mock 2007 an jener Stelle, wo er 1989 den Eisernen Vorhang durchschnitten hat

Prinzipientreue, Mut, Ehrlichkeit und Authentizität haben Alois Mock hohe Anerkennung und Respekt bei den Menschen im In- und Ausland gebracht.

Der Niederösterreicher aus Euratsfeld mit klassischer Bildung vom Feinsten, CV-Bruder, zehn Jahre Langzeit-Chef der ÖVP, christlich-konservativ, aber immer verständnisvoll liberal im Umgang mit den Menschen, war ein rastloser Arbeiter. Mock arbeitete dabei oftmals über seine körperlichen Kräfte hinaus. Das hatte Folgen:

Mock und seine Frau Edith im Juni 2014 während eines Festaktes anlässlich seines 80. Geburtstages (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Mock und seine Frau Edith im Juni 2014 während eines Festaktes anlässlich seines 80. Geburtstages

1986 zeigten sich erste Merkmale einer besonders schweren und unheilbaren Form von Parkinson. Alois Mock hielt eisern durch, arbeitete doppelt so hart, auch wenn die Kräfte schon nachließen, als wolle er dadurch seiner Krankheit die Stirn bieten. Vertraute halfen ihm über die Runden.

1994 der Zusammenbruch in Brüssel. Bis zum bitteren Ende wurde Mock von seiner Gattin Edith liebevoll gepflegt.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung

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