Rover-Bilder zeigen:

Am Mars gab es länger flüssiges Wasser als gedacht

Wissenschaft
02.06.2017 11:43

Auf dem jungen Mars gab es deutlich länger flüssiges Wasser und damit lebensfreundliche Bedingen als man bis dato angenommen hat. Das schließen Forscher aus neuen Bodenanalyse-Daten und Bildern die der NASA-Marsrover "Curiosity" zur Erde gefunkt hat. Auf Fotos fand man u.a. helle Ränder um Risse im felsigen Untergrund des Roten Planeten, die darauf hinweisen würden, heißt es.

Die Daten würden Belege für ein relativ stabiles Klima auf dem Mars belegen, berichten Wissenschaftler um Joel Hurowitz von der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York im Fachblatt "Science".

Der Rover "Curiosity" fährt seit 2012 durch den rund 150 Kilometer großen Gale-Krater auf dem Mars und hat verschiedene Indizien dafür gefunden, dass den Krater einst ein großer See füllte. In der neuen Studie haben Forscher Schlammsteine aus unterschiedlichen Tiefen des einstigen Sees untersucht. Dabei zeigte sich, dass der See einmal Schichten mit verschiedenen chemischen Bedingungen besaß. Während es nahe der Oberfläche einen hohen Anteil oxidierender Verbindungen aus der Atmosphäre gab, herrschten in tieferen Wasserschichten sauerstoffarme Bedingungen.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Mars besaß alle Voraussetzungen für Leben
Insgesamt deuteten die Analysen darauf hin, dass auf dem Roten Planeten über längere Zeit ein stabiles Klima geherrscht haben muss, erläutern die Forscher. Es habe sich von kalten, trockenen Bedingungen zu wärmeren und feuchteren entwickelt, bis der See schließlich austrocknete, vermutlich aufgrund Veränderungen in der Atmosphäre. Die Untersuchung belege gemeinsam mit anderen Funden, dass der junge Mars vor etwa 3,8 bis 3,1 Milliarden Jahren alle physikalischen, chemischen und energetischen Voraussetzungen für eine lebensfreundliche Umwelt besessen habe, schreiben die Forscher.

Auch nach dem Austrocknen des Sees könnte es einer zweiten Analyse zufolge noch größere Grundwasserströme gegeben haben. Das schließen Wissenschaftler um Jens Frydenvang vom Los Alamos National Laboratory in New Mexico aus Ablagerungen von Siliziummineralen. Die Minerale seien von sehr altem Grundgestein in darüberliegendes jüngeres Gestein gewandert, schreiben die Forscher im Fachblatt "Geophysical Research Letters".

"Selbst als der See schließlich verdunstete, gab es noch wesentliche Mengen Grundwasser, viel länger als wir bisher gedacht haben", erläuterte Frydenvang in einer Mitteilung seines Instituts. "Das verlängert das Fenster für eine mögliche Existenz von Leben auf dem Mars."

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