Sebastian Kurz aus Wien-Meidling. "In der Schule hatte er nur Einser. Vielleicht mal einen Zweier", sagen seine beiden ehemaligen Lehrer, die heute noch am Gymnasium Erlgasse unterrichten. "Er ging in eine Klasse, in der bereits jeder Zweite Migrationshintergrund hatte", weiß Schuldirektorin Elfriede Wotke. Der "Krone" verriet das Trio, wie der neue ÖVP-Chef so war.
"Die politischen Parteien zur Zeit von Kaiser Franz Joseph": Das wählte der damals 18-Jährige als Spezialgebiet in seinem Maturafach Geschichte. Im zweiten Prüfungsteil musste er eine Rede zum Friedensvertrag von Versailles halten, erinnert sich sein Lehrer Martin Neubauer. "Die Aufgabe hätte ich ihm nicht gestellt, wäre er nicht rhetorisch talentiert gewesen." Kurz schloss mit Sehr gut ab.
"Vielleicht ist er da auf den politischen Geschmack gekommen", witzelt Geografielehrer Edwin Fichtinger. Dabei war er so sicher, Kurz würde Wirtschaft studieren. Mit 16 motivierte die heutige ÖVP-Hoffnung seine Mitschüler dazu, eine Schülerfirma zu gründen. Das war ein einjähriges Projekt mit echtem Geld, Aktien und Steuern.
"Er motivierte andere und war sehr höflich"
"Sebastian war als Schüler leistungsorientiert und eigenverantwortlich. Er motivierte andere und war durchsetzungsfähig. Und sehr höflich!", fügt Geschichtslehrer Neubauer hinzu. "Er vermittelte gute Botschaften, zeigte den Schülern, dass man alles schaffen kann", so Direktorin Elfriede Wotke.
Kurz war in einer Klasse, in der bereits jeder zweite Schüler Migrationshintergrund hatte. Integration sei da gelebt worden. "Es war eine sehr gute Klasse", sagt Wotke. Mit Besorgnis beobachte sie aber, dass Schüler heute zunehmend schlechter Deutsch sprechen: "Die Schule muss immer mehr auffangen."
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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