Das Champions-League-Finale 2017 in Cardiff endete mit einem historischen Erfolg. Noch nie gelang es einer Mannschaft in der Geschichte der Champions League, den Titel zu verteidigen. Real Madrid hat nun den Fluch durchbrochen. In einem hochklassigen Spiel konnten die "Königlichen" den Titel aus dem Vorjahr glanzvoll verteidigen und sich gegen Juventus Turin mit 4:1 letztlich überlegen durchsetzen. Torwart-Legende Gianluigi Buffon blieb sein letzter großer Triumph verwehrt.
Real holte sich damit zum zwölften Mal den Pokal in der Königsklasse, je sechsmal im Meistercup und in der Champions League. Ronaldo brachte die Mannschaft von Trainer Zinedine Zidane mit einem abgefälschten Schuss in Führung (20.), Mario Mandzukic gelang wenig später mit einem Traumtor der Ausgleich (27.). Die Entscheidung zugunsten von Real fiel durch einen Doppelpack innerhalb von drei Minuten. Zunächst traf Casemiro mit einem weiteren abgefälschten Schuss (61.), danach erhöhte Ronaldo mit seinem zwölften CL-Tor in dieser Saison (64.) auf 3:1. Den Schlusspunkt setzte Marco Asensio in der 90. Minute.
Am Ende ging Juventus gegen Real mit 1:4 unter, obwohl die "Alte Dame" einen fulminanten Start hinlegte. Schon in der dritten Minute wurde Keylor Navas bei einem Kopfball von Gonzalo Higuain geprüft. Eine Minute später musste der Real-Goalie einen Weitschuss des Juve-Stürmers entschärfen. In Minute sieben folgte die größte Chance der Anfangsphase. Nach einer geklärten Flanke kam Miralem Pjanic knapp außerhalb des Strafraums zum Abschluss. Sein Halbvolley wurde von Navas mit einer Traum-Parade abgewehrt.
Führungstreffer aus dem Nichts
Real kam in den ersten Minuten nicht richtig ins Spiel. Die Madrilenen schienen kein passendes Rezept für Juves Abwehrbollwerk zu finden. Doch dann passierte es wie aus dem Nichts: Cristiano Ronaldo (20.) brachte die "Königlichen" nach einer Hereingabe von Daniel Carvajal in Führung. Sein flacher Schuss ins Eck, der von Leonardo Bonucci abgefälscht wurde, bedeutete die erste Torchance für Real und auch das 1:0.
Die Führung hielt aber nicht lange. Juventus hatte mit einem Traumtor von Mario Mandzukic (27.) die richtige Antwort parat. Der Kroate holte sich nach einer perfekten Vorlage von Higuain den Ball zur Brust und erzielte mit einem wunderschönen Seitfallzieher den Ausgleich.
Doppelschlag schockt Juventus
Nach einer hochklassigen ersten Hälfte wurde die Partie nach Seitenwechsel ruppiger, doch Real diktierte klar das Geschehen und gab in der 54. Minute durch Luka Modric einen ersten - von Juve-Goalie Gianlugi Buffon parierten - Warnschuss ab.
Real legte schließlich erneut vor. Mit einem Doppelpack von Casemiro und Ronaldo machten die "Königlichen" die Titelverteidigung perfekt. Casemiro (61.) zog aus 25 Metern ab, Sami Khedira fälschte den Ball sogar noch ab. Buffon blieb ohne Abwehrchance. Und gleich drei Minuten später zeigte Superstar Ronaldo seine Klasse. Der Portugiese stand nach einem Pass von Modric goldrichtig und stellte auf 3:1.
Rekordmann Ronaldo
Damit erzielte der Portugiese die Champions-League-Tore 501 und 502 von Real, hält bei 600 Toren auf Klub- und Nationalteam-Ebene und avancierte zum einzigen Spieler, der in drei Finali der Champions League - davor 2008 und 2014 - getroffen hat. Außerdem schraubte der 32-Jährige seinen Champions-League-Rekord auf 105 Treffer und sicherte sich mit zwölf Saisontoren zum fünften Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal die Torjäger-Krone der Eliteliga.
Juventus gelang danach nicht mehr viel. Ein Kopfball von Alex Sandro (82.) ging nur knapp am Pfosten vorbei. Schließlich mussten die Italiener die letzten Minuten auch noch personell geschwächt über die Bühne bringen. Juan Cuadrado (83.) flog mit Gelb-Rot vom Feld. Die Entscheidung erschien jedoch mehr als fragwürdig, da sich Ramos nach der leichten Berührung theatralisch fallen ließ. Schlussendlich fixierte Marco Asensio in der 90. Minute den 4:1-Endstand für Real Madrid.
Juventus muss weiter warten
Dadurch muss der italienische Meister und Cupsieger weiter auf seine insgesamt dritte Krönung zu Europas bestem Klub nach 1985 und 1996 warten und verpasste das erstmalige Triple. Goalie-Legende Gianluigi Buffon, dessen Team am Samstag ein Gegentor mehr als davor in der gesamten Champions-League-Saison kassierte, fehlt der begehrte Pokal nach wie vor in seiner Trophäen-Sammlung. Die "Königlichen" hingegen siegten auch in ihrem sechsten Champions-League-Finale und jubelten über das erste Double aus Meisterschaft und wichtigstem Europacup-Bewerb seit 1958.
Finale der Champions League:
Juventus Turin - Real Madrid 1:4 (1:1)
Cardiff, Principality Stadium, 75.000 Zuschauer, SR Felix Brych
Torfolge: 0:1 (20.) Ronaldo, 1:1 (27.) Mandzukic, 1:2 (61.) Casemiro, 1:3 (64.) Ronaldo, 1:4 (90.) Asensio
Juventus: Buffon - Barzagli (66. Cuadrado), Bonucci, Chiellini - Alves, Khedira, Pjanic (71. Marchisio), Alex Sandro - Dybala (78. Lemina), Higuain, Mandzukic
Real: Navas - Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo - Casemiro - Modric, Kroos (89. Morata), Isco (82. Asensio) - Benzema (77. Bale), Ronaldo
Gelbe Karten: Dybala, Pjanic, Alex Sandro bzw. Ramos, Carvajal, Kroos
Gelb-Rote Karte: Cuadrado (84./Tätlichkeit)
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