4,6-Millionen-Projekt

Gras als Alternative zum Erdöl

Oberösterreich
20.11.2006 20:04
„Bisher war der Rindermagen die einzige Möglichkeit, um Wiesengras zu nutzen“, weiß Agrar-Landesrat Josef Stockinger. In Utzenaich wird nun Neuland betreten: Gras als Lieferant von Amino- und Milchsäuren sowie Biogas - und somit als Alternative zu Energie und Kunststoffen auf Erdölbasis.

„Biogas ist als erneuerbarer Energieträger für die Wärme- und Stromerzeuger wichtig, aber auch als Treibstoff“, erklärt Energie AG-General Leo Windtner.

Ein 4,6-Millionen-Euro-Projekt, finanziert von Wirtschaft, Bund und dem Land Oberösterreich, soll nun in Utzenaich umsetzen, was bereits im Labor funktioniert: aus dem Grünschnitt der Wiesen Ausgangsstoffe für die Naturstoffchemie in Form von Milch- und Aminosäuren sowie Biogas gewinnen. „In einer solchen Bio-Raffinerie kann das Gras von etwa 1500 Hektar Wiesen verarbeitet werden“, weiß Landesrat Stockinger. 

Diese Entwicklung ist wichtig für den Klimaschutz und stellt eine echte Alternative zum Erdöl dar. „Unsere Bioraffinerie ist ein weiterer Schritt in die Energiezukunft und wird Oberösterreichs Führung bei den Technologien für erneuerbare Energie ausbauen“, jubelt der grüne Umweltlandesrat Rudi Anschober.

„Ein Schritt in die Unabhängigkeit bei der Energie“, so Staatssekretär Eduard Mainoni. Für den Fall, dass die zweijährige Testphase in Utzenaich positiv verläuft, sind weitere zehn Anlagen geplant.

 

 

Foto: Chris Koller

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