Die Nadel. Der Schmerz. Der Schaffensrausch. Musik & Drogen - eine fatale Symbiose. Viele Jazz-Legenden fielen der Heroinsucht anheim. Auch der famose Trompeter Chet Baker, dem Regisseur Robert Budreau hier in einem imaginierten Drama ein Denkmal setzt - mit einem großartig agierenden Ethan Hawke.
In einem atmosphärisch starken Film, der von biografischen Unschärfen lebt und spielerisch wie eine Jazzkomposition reale Lebensstationen des Chet Baker mit fiktiven Elementen verknüpft, gibt Hawke den King of Cool, den James Dean des Jazz, erotisch in seiner Überheblichkeit - lasziv lockend der Ton seines Instruments -, um dann in seinem Scheitern, ganz in den Klauen der Sucht, noch virtuoser zu sein.
Ein vor selbstzerstörerischer Hingabe flirrendes Porträt zwischen stilisierter Schwarz-Weiß-Ästhetik und fahriger Farbigkeit, das von gravierenden Zäsuren - ein zertrümmerter Oberkiefer, eine kollabierende Karriere, eine geopferte Liebe - erzählt und lange nachklingt.
Kinostart von "Born To Be Blue": 9. Juni.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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