Er klagt wegen Haft

Massenmörder Breivik hat seinen Namen geändert

Ausland
09.06.2017 19:21

Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik hat offenbar seinen Namen geändert. Die Osloer Zeitung "Verdens Gang" berichtete unter Berufung auf das offizielle Namensregister, der Häftling heiße nun Fjotolf Hansen. Über die Gründe wollte Anwalt Öystein Storrvik sich nicht äußern.

Breivik hatte den Namen Fjotolf Hansen schon einmal im Zusammenhang mit einer Firma genutzt, die er 2009 angemeldet hatte. Er hatte die Firma Geofarm als Tarnung genutzt, um unter anderem tonnenweise Dünger zu kaufen, den er für den Bau der Bombe brauchte, die er 2011 im Osloer Regierungsviertel zündete.

Schäden durch Breiviks Bombe im Gebäude, in dem das Büro des Premierministers untergebracht war (Bild: AFP)
Schäden durch Breiviks Bombe im Gebäude, in dem das Büro des Premierministers untergebracht war

Bei der Explosion waren acht Menschen gestorben. Danach fuhr Breivik auf die Insel Utöya und erschoss dort 69 Teilnehmer eines Sommercamps der sozialistischen Partei Norwegens, unter ihnen viele Kinder und Jugendliche.

Auf der Insel Utöya erschoss Breivik 69 Teilnehmer eines Sommercamps - auch Kinder und Jugendliche. (Bild: AFP)
Auf der Insel Utöya erschoss Breivik 69 Teilnehmer eines Sommercamps - auch Kinder und Jugendliche.
Trauer und Entsetzen herrschte nach den Taten Breiviks in Oslo. (Bild: AFP)
Trauer und Entsetzen herrschte nach den Taten Breiviks in Oslo.

Für seine Taten wurde Breivik zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

Breivik provoziert vor Gericht mit dem Hitlergruß. (Bild: AP)
Breivik provoziert vor Gericht mit dem Hitlergruß.

Oberster Gerichtshof lehnte Breivik-Berufung ab
Erst am Donnerstag scheiterte der rechtsradikale Attentäter vor dem obersten Gerichtshof Norwegens mit einer Klage gegen seine Haftbedingungen. Keiner der von Breivik vorgetragenen Punkte habe Aussicht auf Erfolg, erklärten die Richter.

Anders Behring Breivik (Bild: AFP)
Anders Behring Breivik

Breivik kündigte an, nun mit der Klage gegen seine "unmenschlichen" Haftbedingungen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen zu wollen. "Wir werden den Fall so schnell es geht nach Straßburg tragen", sagte Breiviks Anwalt Storrvik. Er sei darauf vorbereitet gewesen, dass der Fall in Norwegen scheitern könnte.

Eine Zelle in dem Gefängnis, in dem Breivik einsitzt (Bild: AFP)
Eine Zelle in dem Gefängnis, in dem Breivik einsitzt

"Isolationshaft verstößt gegen Menschenrechtskonvention"
Der Attentäter ist der Auffassung, seine Isolationshaft verstoße gegen den dritten Artikel der Europäischen Menschenrechtskonvention. Der Paragraf verbietet herabwürdigende Behandlung von Menschen. Schon im März hatte ein norwegisches Berufungsgericht Breiviks Klage abgewiesen, weil der Attentäter weder gefoltert noch erniedrigt worden sei.

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