Im 2011 von einem Tsunami verwüsteten japanischen AKW Fukushima wird auch sechs Jahre nach der Katastrophe weiter aufgeräumt. Wegen der Strahlung kommt dabei Robotern große Bedeutung zu. Doch selbst für sie ist die Radioaktivität in einigen Bereichen zu hoch, manch Aufräumroboter hat seinen Job nicht überlebt. Um den gefährlichen Reaktor zu erforschen, wurde nun ein robuster Roboter entwickelt: Toshibas Kleiner Sonnenfisch.
Es ist erst einige Monate her, dass die Meldung eines Aufräumroboters die Runde machte, der die enorme Strahlenbelastung in Reaktor 2 des Schrottkraftwerks nicht überlebte. Der von Toshiba entwickelte Roboter "Kleiner Sonnenfisch" soll nun im gefluteten Reaktor 3 von Fukushima zum Einsatz kommen und den Zustand des Reaktors prüfen sowie nach geschmolzenen Brennstäben suchen.
"Kleiner Sonnenfisch" ist so groß wie ein Laib Brot
Der Roboter hat etwa die Größe von einem Laib Brot und wird von vier Propellern am Heck angetrieben. Zwei Kameras liefern bei seinem Tauchgang in die Reaktor-Todeszone Bilder nach draußen, Lampen bringen Licht ins nukleare Dunkel. Ein Strahlungsmesser soll überdies Auskunft darüber geben, mit welcher Menge Radioaktivität man es im Inneren des Reaktors zu tun hat.
Der Einsatz des Roboters beginnt im Juli. Dann wird sich auch zeigen, wie gut er mit Strahlenbelastungen, die Menschen binnen Sekunden töten würden, zurecht kommt.
Nur Roboter können Nuklearruinen demontieren
Roboter sind in Fukushima, aber auch in anderen AKW-Ruinen wie dem britischen Nuklearkomplex Sellafield das wichtigste Werkzeug der Abwrack-Teams. Sie tauchen zur Bergung alter Brennstäbe in verstrahlte Becken, zerschneiden mit Laserschneidern radioaktiven Schrott und transportieren das gefährliche Material in Behälter zur Zwischenlagerung. Extreme Strahlenbelastungen bringen aber auch die mechanischen Aufräumarbeiter an ihre Grenzen.
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