Dörfer eingekesselt
Portugal: Waldbrand tötet mindestens 60 Menschen
Bei einem verheerenden Waldbrand im Zentrum von Portugal sind mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Personen seien zudem verletzt worden, teilte Innenstaatssekretär Jorge Gomes am Sonntag mit. Das Feuer war am Samstag in der Region Leiria - rund 200 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Lissabon - durch einen Blitzschlag ausgebrochen.
Viele Opfer starben auf der Flucht vor dem Brand in ihren Autos, als das Feuer ihnen den Weg abschnitt. Regierungschef Antonio Costa sprach vom schwersten derartigen Unglück in Portugal seit Jahrzehnten: "Ich bin schockiert über das Ausmaß der Tragödie." Auch Papst Franziskus sprach dem portugiesischen Volk seine Anteilnahme aus. Er rief die am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen auf, für die Todesopfer, die Verletzten und ihre Familien zu beten.
Hunderte Feuerwehrmänner im Einsatz
Nach amtlichen Angaben wüten insgesamt fünf größere Brände, bei denen rund 1600 Feuerwehrleute, 495 Fahrzeuge sowie 15 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz stehen. Die Lage stelle sich nach Behördenangaben besonders im Kreis Pedrogao Grande "sehr besorgniserregend" dar. Es gebe einige Dörfer, die "von den Flammen völlig eingekesselt" seien, sagte der Bürgermeister von Pedrogao Grande, Valdemar Alves.
Bisher ist nichts bekannt, wonach auch Österreicher unter den Todesopfern oder den Verletzten wären, hieß es am Sonntag in der Früh aus dem Außenministerium.
Bürgermeister sicher: Brandstiftung als Ursache
Das Feuer in der dünn besiedelten Region von Pedrogao Grande - derzeit herrschen dort bis zu 40 Grad im Schatten - war am Samstagnachmittag gegen 14 Uhr Ortszeit (15 Uhr MESZ) ausgebrochen. Bürgermeister Alves sagte, er sei "überzeugt" davon, dass es sich um Brandstiftung handle.
Am Samstagnachmittag habe sich über dem betroffenen Gebiet um den Kreis Pedrogao Grande ein Gewitter entladen, ohne dass es dabei regnete, betonte der Direktor der Kriminalpolizei, Jose Almeida Rodrigues, am Sonntag. "Alles deutet ganz klar auf eine natürliche Ursachen hin. Wir haben in Zusammenarbeit mit der Nationalgarde sogar den Baum gefunden, der von einem Blitz getroffen wurde."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.