"Der Verdächtige befindet sich in Verwahrung, er wurde in die Justizanstalt eingeliefert. Wir stellen einen Antrag auf Untersuchungshaft", bestätigte Philip Christl von der Linzer Staatsanwaltschaft, dass - wie berichtet - ein mutmaßlicher Vergewaltiger nach einem Überfall in einer Linzer Tiefgarage festgenommen wurde. Zwei weitere Sextäter sind noch flüchtig. In diesem Fall sieht sich die Linzer Kripo derzeit mit Kritik konfrontiert.
Der Sexüberfall in der Tiefgarage sorgt für riesengroße Empörung - vor allem deshalb, weil er am helllichten Tag in der Mozartgarage mitten in der Linzer City passierte. Der Verdächtige ist ein Slowake (38) aus dem Bettlermilieu. Er soll sein Opfer, eine 35-Jährige, Tage vorher kennengelernt und mehrmals getroffen haben. Der Beschuldigte sagte in der Einvernahme, es sei einvernehmlicher Sex gewesen. Dieser Behauptung schenken die Behörden aber wenig Glauben.
Sex-Attacke auf Maturantin
Unbekannt sind aber nach wie vor jene beiden Täter, die bereits am Sonntag, 11. Juni, um 5 Uhr früh, eine Maturantin, die am Weg zum Bäcker war, in der Linzer Dinghoferstraße in einen Keller gezerrt, beraubt, misshandelt und vergewaltigt haben sollen. Es soll sich ebenfalls um Ausländer handeln. Dieser Fall war von der Exekutive erst am Sonntag publik gemacht worden, eine Warnung vor den Tätern gab es davor nicht.
Kritik an Vorgehen der Kripo
Polizeiintern sorgt die Vorgangsweise in diesem zweiten Fall in der Dinghoferstraße für heiße Diskussionen. Auch gestandene Kriminalisten verstehen nicht, warum es keine öffentliche Fahndung gab. Polizeisprecher David Furtner erklärt die Zurückhaltung mit "ermittlungstaktischen Gründen". Man habe die Täter nicht warnen wollen und gehofft, sie zu schnappen. Leider sei das bisher nicht gelungen. Wichtig sei, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Delikten gibt.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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