106 Vergewaltigungen wurden im Vorjahr in Oberösterreich angezeigt - also praktisch jeden dritten Tag. Von offizieller Seite gab es dazu keinen einzigen Pressebericht. Doch auch polizeiintern wächst die Kritik an dieser Strategie, die auch den Tätern nützt. Ein "Krone"-Lokalaugenschein am Tatort der Vergewaltigung einer 18-jährigen Linzerin macht tief betroffen.
Das grausliche, abbruchreif scheinende Haus in der Dinghoferstraße 50 - hier, im Keller eines ehemaligen Bordells erlebte die 18-jährigen Linzerin einen Albtraum, der seither immer wieder wie ein Horrorfilm in ihrem Hirn abläuft.
Das Mädchen wurde, wie von der "Krone" berichtet, am 9. Juni um 4.15 Uhr früh bei der Lustenauerstraße von zwei südländisch bzw. arabisch wirkenden Männern um eine Zigarette angeschnorrt. Dann drückte ihr ein Täter einen Gegenstand in den Rücken, zwang das verschüchterte Mädchen, mit ihm und seinen Komplizen die Dinghoferstraße bis zur Nummer 50 vorzugehen.
Im Keller vergewaltigt
Dort führte das Duo die 18-Jährige in den Keller und misshandelte und vergewaltigte die Jugendliche, raubte ihr zuletzt auch Geld und Handy. In dem völlig heruntergekommenen Haus und in einem weiteren Gebäude im Innenhof leben Asylwerber, teilweise mit ihren Familien.
Die Linzer Kripo hofft, dass dieses Sex-Verbrechen mithilfe von DNA-Treffern aufgeklärt werden kann. Massen-Mundabstriche unter Verdächtigen aus Asylwerberkreisen sind laut dem Linzer Polizei-Chef Karl Pogutter derzeit nicht geplant.
740 Sex-Delikte im Vorjahr
Die "geheime" Statistik der Polizei zeigt deutlich, dass es ohnedies viel mehr Vergewaltigungen gibt, als die Öffentlichkeit erfährt. So wurden alleine im Vorjahr 106 dieser Delikte nachdem Paragraf 201 in OÖ angezeigt. Insgesamt gab es 740 Delikte, den Großteil machten sexuelle Belästigungen und öffentliche geschlechtliche Handlungen aus.
Christoph Gantner
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