Skelett-Weltreise

T. rex Sensationsfund auf Aiderbichl zu Gast

Salzburg
21.06.2017 21:11

Sie ist gut 66 Millionen Jahre alt, fünf Meter groß, 12 Meter lang und wiegt gut 5000 Kilogramm: Trix - oder besser gesagt - ihre knöchernen Überreste. Und die Tyrannosaurus rex-Dame ist eine richtige Sensation. Denn weltweit gibt es nur drei nahezu vollständig Skelette eines T. rex.

Ab morgen ist das Fossil in seiner vollen Pracht auf Gut Aiderbichl in Henndorf zu sehen. In einem extra aufgestellten Pavillon, schließlich brauchen die Knochen die richtigen Temperatur- und Luftverhältnisse, um auch weiterhin erhalten zu bleiben. Aus gut 300 Einzelteilen besteht das Skelett. Es wurde aus den Niederlanden mit zwei Lastern und in Spezialkisten angeliefert. Denn die Knochen sind sehr empfindlich. An manchen Stellen würde eine Berührung reichen und dieser zerbröselt zwischen den Fingern. Bei Trix handelt es sich um eine Leihgabe des Naturalis Biodiversity Center im holländischen Leiden. Das Naturhistorische Museum bekommt ein neues Gebäude und da kamen die Verantwortlichen auf die Idee, ihren Sensationsfund anstatt in einem Lager zu deponieren, auf Weltreise, mit Start in Salzburg, zu schicken.

Das Skelett wurde in Montana (USA) entdeckt. Das Museum war auf der Suche nach einem großen Fleischfresser, der in ihrer Sammlung noch fehlte und kündigte in Nordamerika Interesse an. Um dieses dann auch nach Europa exportieren zu können, musste der Fund auf einem Privatgrundstück liegen, denn ansonsten wäre eine "Ausreise" nicht erlaubt gewesen. 2013 war es dann soweit. "Wir entdeckten erst auf der einen Seite den Kiefer, dann auf der anderen das Becken und den Schwanz", gerät der Paläontologie Dr. Anne S. Schulp, der damals die Ausgrabung leitete, ins Schwärmen. Letztlich wurden in knapp drei Wochen gut 80 Prozent des Skeletts entdeckt und ausgegraben. Anschließend dauerte die Präparation zwei Jahre. Das Spezielle an dem Fund: Die Knochen sind in einem sehr guten Zustand, sind nicht deformiert. "Es sieht fast so aus, als wäre sie gestern verendet", meint Schulp.

Tier bei Tod mehr als 30 Jahre alt
Das Tier war bei seinem Tod mehr als 30 Jahre alt. Das erkennt man an den Wachstumslinien eines Dinosaurier-Fragments, die den Lebenslinien eines Baumes ähneln. Dass es sich bei dem Dino um eine Dame handelt, erkennt man an der Dicke der Oberschenkelknochen, verrät der Experte. Die Aiderbichler freuen sich sehr über diese einmalige Möglichkeit. "Es ist auch eine Art Mahnmal", so Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber. "Bedauerlicherweise sterben jährlich zig Tausende Tierarten aus. Wir setzen uns auch für bedrohte Tierarten sein", sagt er. Zu diesen bedrohten Tierarten gehören mittlerweile auch Esel. "Wir wollen nicht, dass wir den nächsten Generationen einmal ein Esel-Skelett zeigen müssen, um ihnen zu erklären, welches Tier das war", regt Dieter Ehrengruber zum Nachdenken an.

Iris Wind, Kronen Zeitung

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