Dank "Ehe für alle"
SPD-Ministerin will Partnerin Heiratsantrag machen
Nach dem Beschluss des deutschen Bundestages zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare verliert Umweltministerin Barbara Hendricks keine Zeit: Bei einer Kundgebung der Sozialdemokraten vor dem Brandenburger Tor in Berlin kündigte die SPD-Politikerin am Freitag an, ihrer langjährigen Partnerin einen Antrag zu machen. "Ich hab sie jetzt noch nicht gefragt, aber ich überlege", sagte Hendricks. Es dauere ohnehin noch, bis das Gesetz in Kraft trete. Außerdem sei jetzt erst einmal Wahlkampf.
Die Umweltministerin sagte, dass sie am 22. Oktober 2010 eine Lebenspartnerschaft eingegangen sei. Sieben Jahre könne sie dann vollmachen und ihre Partnerin am 22. Oktober 2017 heiraten. "Den Antrag muss ich schon noch stellen, wie sich das richtig gehört", so Hendricks.
Video: "Ehe für alle" beschlossen - ohne Merkels Stimme
Im Bundestag war zuvor die "Ehe für alle" beschlossen worden - jedoch ohne die Stimme von Kanzlerin Angela Merkel. Im Vorfeld hatte die CDU-Politikerin eine Gewissensentscheidung in dieser Frage gefordert. Der von Rot-Rot-Grün eingebrachte Gesetzentwurf der Länder erhielt eine klare Zustimmung - auch fast ein Viertel der Unionsabgeordneten votierte mit Ja.
Seit 2001 können homosexuelle Paare in Deutschland eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, die der Ehe aber nicht gleichgestellt ist. Mit dem nun verabschiedeten Gesetz werden Lebenspartnerschaften nicht automatisch in eine Ehe umgewandelt: Vielmehr müssen die verpartnerten Paare, die eine Ehe eingehen wollen, persönlich und gemeinsam erneut vor einen Standesbeamten treten.
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