"Humanere" Lösung
Kreuzfahrtschiffe als Unterkunft für Flüchtlinge?
Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise sind Lösungsvorschläge gefragter denn je. So hat der Schriftsteller und Träger des Deutschen Buchpreises, Bodo Kirchhoff, jetzt vorgeschlagen, Flüchtlinge in Zukunft auf Kreuzfahrtschiffen unterzubringen. Das wäre nicht nur ein humanerer Aufenthaltsort als die kleine italienische Insel Lampedusa, sondern könne auch effizient umgesetzt werden, so der 68-jährige Autor.
Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte Kirchhoff: "Auf einem Kreuzfahrtschiff könnte man Tausende Flüchtlinge einigermaßen komfortabel unterbringen, das wäre eine humanere Zwischenstation als Lampedusa." Der Autor plädiert deshalb dafür, ausrangierte Kreuzfahrtschiffe entsprechend zu nutzen, statt sie abzuwracken.
Ob es sich bei Kirchhoffs Vorschlag bloß um eine wirre Idee oder um einen realen Lösungsvorschlag handelt, darüber wird in Internetforen und den sozialen Medien angeregt diskutiert.
Autor sollte Deutschland die Flüchtlingskrise erklären
Kirchhoff wurde 2016 für seine Novelle "Widerfahrnis" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Darin spielt ein Flüchtlingsmädchen eine Schlüsselrolle. Kirchhoff sollte nach der Auszeichnung plötzlich ganz Deutschland die Flüchtlingskrise erklären, schlug aber etwa Einladungen in Talkshows konsequent aus.
Auch in seinem jüngsten, kommende Woche erscheinenden Werk "Einladung zu einer Kreuzfahrt" findet sich das Thema Flüchtlingskrise wieder, wenn Kirchhoff überlegt, wie der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes auf ein Schlauchboot mit Flüchtlingen reagieren würde: "Volldampf voraus, bis das Lästige auf dem Meer weg ist? Oder hieße es, liebe Gäste, ab morgen könnte es eng werden im Whirlpool?"
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