Entgegenkommen
Positives Signal vor Türkei-Reise des Papstes
Zunächst hatte es geheißen, der türkische Regierungschef wolle aus Rücksicht auf seine konservativ-islamische Wählerschaft eine Begegnung mit dem Papst vermeiden. Erdogan war deswegen von türkischen Intellektuellen kritisiert worden.
Anders als seine Vorgänger wird Benedikt bei der Ankunft nicht von der türkischen Staatsführung offiziell begrüßt. Als vatikanisches Staatsoberhaupt wird er von Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer empfangen. Anschließend ist ein Treffen mit dem Chef der staatlichen Religionsbehörde ("Diyanet"), Ali Bardakoglu, vorgesehen.
Groll nach Zitat, doch Reise "guter Schritt"
Nach den Worten Bardakoglus wird der Besuch den "Groll" der Muslime über islamkritische Äußerungen des Papstes nicht aus der Welt schaffen können. Die Reise sei "aber trotz allem ein guter Schritt". Viele Muslime sind verstimmt über den Papst, nachdem dieser bei einer Rede in Regensburg einen byzantinischen Kaiser aus dem 14. Jh. mit den Worten zitiert hatte, der Prophet Mohammed habe "nur Schlechtes und Inhumanes" gebracht. Das Zitat hatte zu heftigen Protesten in islamischen Ländern geführt. Benedikt hatte immer wieder betont, dass der Inhalt des Zitats nicht seine eigene Meinung ausdrücke.
Der Papst wird in Istanbul auch die Blaue Moschee besuchen. Benedikt XVI. ist der zweite Papst, der eine Moschee besucht, im Mai 2001 hatte sein Vorgänger Johannes Paul II. die Omayaden-Moschee in Damaskus aufgesucht. Höhepunkt des Papst-Besuches ist am Donnerstag die Liturgie zum Fest des Heiligen Andreas mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.
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