Der Niederösterreicher Dominic Thiem ist am Samstag erstmals und als erst fünfter Österreicher in das Achtelfinale des Herren-Einzels von Wimbledon eingezogen. Der 23-Jährige besiegte in der dritten Runde den ungesetzten US-Amerikaner Jared Donaldson in 2:03 Stunden mit 7:5, 6:3, 6:2. Um das Viertelfinale spielt Thiem gegen Tomas Berdych (CZE-11).
Das bisher einzige Duell mit dem 31-jährigen Finalisten 2010 und Vorjahres-Semifinalisten bei diesem Major hat der Weltranglisten-Achte aus Lichtenwörth im Achtelfinale der US Open 2014 in drei Sätzen verloren. Berdych hat sich am Samstag glatt gegen den Spanier David Ferrer durchgesetzt, in der Weltrangliste rangiert der Routinier aktuell auf Platz 15. Für Thiem geht es um sein drittes Major-Viertelfinale nach Paris 2016 und 2017.
Der sensationelle Siegeslauf von Sebastian Ofner ist am Samstag in der dritten Runde zu Ende gegangen. Nach überstandener Qualifikation bzw. fünf Erfolgen in Serie unterlag der 21-jährige Steirer dem als Nummer zehn gesetzten Alexander Zverev 4:6, 4:6, 2:6. Hier gibt's den ausführlichen Matchbericht!
"Wir hatten einige tolle Rallys"
"Ich glaube, je länger das Match war, desto besser habe ich gespielt", analysierte Thiem seine Leistung gegen Jared Donaldson. "Ich hatte viel zu laufen, wir hatten einige tolle Rallys." Wie in Runde eins gegen den Kanadier Vasek Pospisil blieb er ohne Satzverlust, in der zweiten Runde gegen Gilles Simon war die rot-weiß-rote Hoffnung in vier Durchgängen weitergekommen.
Gegen seinen dritten ungesetzten Gegner im Turnierverlauf hatte Thiem nur zu Beginn Probleme, geriet da nahe an einen Satzverlust. Nachdem es in den ersten sieben Games mit dem Aufschlag gegangen war, breakte Donaldson im scheinbar günstigen Moment zum 5:3. Doch Thiem zeigte postwendend die Qualität eines Top-Stars und brachte den ersten Durchgang mit vier gewonnen Games in Folge unter Dach und Fach.
Besonders sehenswert war dabei der verwertete Satzball, in dem Thiem den Ball mit einem "Tweener" (Schlag durch die Beine) im Spiel hielt, ehe er den Punkt mit einem gelungenen Smash abschloss. Eine weitere Vorentscheidung in einem unterhaltsamen, auf gutem Niveau auf Court 1 gespielten Match brachte das vierte Game des zweiten Durchgangs, in dem Thiem nach Kampf ein Break gegen sich verhinderte.
Unmittelbar danach durchbrach der Weltranglisten-Achte selbst den Aufschlag seines Gegners und war danach nicht mehr zu bremsen. Im zweiten Satz servierte Thiem sicher aus, im dritten legte er schnell mit einer 4:0-Führung den Grundstein zum Erfolg. Der war in 2:03 Stunden eingefahren. Bei seinen bisherigen drei Antritten in Wimbledon war die zweite Runde das Maximum für Thiem gewesen.
Berdych als große Hürde
Bei seiner ersten Teilnahme an der zweiten Wimbledon-Woche trifft Thiem nun im Streben nach seinem dritten Grand-Slam-Viertelfinale auf Tomas Berdych. Der als Nummer elf gesetzte Tscheche hat einiges an Wimbledon-Erfolgen nachzuweisen, war er doch 2010 Finalist und erst im Vorjahr bis ins Halbfinale vorgestoßen. Am Samstag setzte sich der 31-Jährige gegen den Spanier David Ferrer in drei Sätzen durch.
"Tomas ist einer der besten Spieler seiner Generation", meinte Thiem über den acht Jahre älteren Routinier. "Ich habe gegen ihn einmal bei den US Open gespielt. Jetzt genieße ich einmal, dass ich in der zweiten Woche bin. Und dann konzentriere ich mich auf diese Partie." Dieses eine Match gegen den Weltranglisten-15. hat Thiem vor drei Jahren im Achtelfinale des letzten Saison-Majors glatt verloren.
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