Es ist kein halbes Jahr her, dass heimlich geknipste Nacktfotos, deren Veröffentlichung auf Facebook und die Demütigung von Soldatinnen die US-Marines in Verruf gebracht haben. Obwohl die Beteiligten bestraft wurden, scheint es in der Truppe immer noch Unbelehrbare zu geben: Es wurde bereits die nächste Facebook-Gruppe ausgehoben - unter anderem mit Nacktbildern einer Bewusstlosen und Aufnahmen von Oralsex in Uniform.
3863 Fotos und Videos seien in der neuen Facebook-Gruppe und über den Cloud-Dienst Dropbox unter den Soldaten ausgetauscht worden, berichtet das Nachrichtenportal "The Daily Beast". Nicht nur das Material ähnelt jenem, das vor einigen Monaten beim großen Marine-Sexskandal entdeckt wurde. Selbst beim Namen orientierte man sich an der mittlerweile geschlossenen Gruppe. Die erste hieß "Marines United", die neue schlicht "MU".
"Kameradschaft teilen, die uns zu Marines macht"
Die Beschreibung der Seite trieft vor Pathos. "Es mag unter einem anderen Namen stattfinden und wir können einige Dinge, die wir getan haben, nicht mehr tun. Aber wir können immer noch als Brüder auf einer Seite zusammenkommen, die nur für uns ist und die Kameradschaft teilen, die uns zu Marines macht."
Dass die Verbreitung ohne Zustimmung der Soldatinnen aufgenommener Nacktbilder Kameradschaft ist, dürften freilich nur die Mitglieder der Gruppe so sehen. Die Angelegenheit wurde der Marinepolizei Naval Criminal Investigative Service (NCIS) übergeben, sie hat Ermittlungen eingeleitet. "Wir nehmen alle Anschuldigungen von Missbrauch ernst. Respektlosigkeiten, in welcher Form auch immer, werden nicht toleriert", so die Ermittler.
NCIS forschte 89 Verdächtige aus
Dass dies keine leeren Drohungen sind, zeigt die Aufarbeitung des letzten Skandals. NCIS hat 131.000 Bilder auf fast 170 Social-Media-Seiten unter die Lupe genommen und 89 Soldaten ausgeforscht, die sich an dem frauenfeindlichen Treiben beteiligt haben sollen. Vielen wurde bereits der Prozess gemacht, einer wurde erst jüngst verurteilt. Er wurde um drei Ränge degradiert und musste zwei Drittel seines Monatslohns als Bußgeld zahlen.
Der Skandal hat die Militärs auch dazu veranlasst, der Truppe strengere Regeln für ihre Aktivitäten im Internet aufzuerlegen. "Fragwürdige Online-Aktivitäten" sind in der neuen Social-Media-Doktrin ausdrücklich untersagt. Dass nur wenige Wochen nach dem größten Sex- und Diskriminierungsskandal, den die Truppe je gesehen hat, Soldaten aufs Neue auf solchen Facebook-Seiten unterwegs waren, zeigt aber, dass noch viel Aufarbeitungsbedarf herrscht.
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