Sebastian Kurz hat am Dienstagvormittag mit Opernball-Chefin Maria Großbauer einen weiteren Zugang seiner "Bewegung Sebastian Kurz" präsentiert. Die Werbefachfrau und Musikerin wird auf Platz sechs der ÖVP-Bundesliste kandidieren. Geht es nach Kurz, der seit 1. Juli neuer Chef der Volkspartei ist, dann soll die Bundesliste für die Nationalratswahl mit Ausnahme des Spitzenkandidaten ausschließlich mit parteifreien Personen besetzt werden.
"Wir haben mit ihr eine Persönlichkeit gewonnen, die wie keine andere für den Kunst- und Kulturbereich steht. Ich freue mich, dass sie bereit ist, im Team dabei sein zu wollen", erklärte Kurz bei der Pressekonferenz auf der Terrasse vor der Albertina in Wien. Die Kunst und Kultur seien Großbauer schon in die Wiege gelegt worden, so sei etwa ihr Vater Philharmoniker gewesen und sie selbst habe Jazz-Saxofon studiert.
Als Organisatorin des Opernballs habe sie außerdem Erfahrung im Kulturmanagement gewonnen, sagte der Parteichef bei der Präsentation, die auf seinem Facebook-Account live übertragen wurde (siehe Video unten) "Ich bin froh, dass du bereit bist, bei uns mitzumachen, weil ich dich als sehr kreative Person kennenlernen durfte", so Kurz.
"Ich weiß, wie schön es ist, in einem kulturellen Umfeld aufzuwachsen", sie wisse aber auch um die Sorgen und Schwierigkeiten freischaffender Künstler, betonte Großbauer dann selbst. Die Hoch- und Volkskultur seien nie ein Widerspruch gewesen: "Die gehören zusammen."
Großbauer möchte "für Künstler da sein"
Über die Kultur des Landes schwärmte sie: "Ich liebe Österreich. Ich bin stolz, welche Künstler dieses Land hervorgebracht hat. Unser kulturelles Erbe ist ein Schatz." Dies soll auch in Zukunft so wahrgenommen werden. Aufgabe der Politik sei es daher, die Rahmenbedingungen und den Boden hierfür zu schaffen. "Ich möchte mit Leidenschaft und Begeisterung für die Künstler da sein, ihre Stimme sein, für sie kämpfen", so Großbauer. Beginnen müsse man dabei schon bei den Kleinsten im Kindergarten, in den Schulen und an den Universitäten. "Ich habe einige Ideen und weiß, wo es Probleme gibt." So komme etwa das Geld oft nicht dort an, wo es gebraucht wird. "Mir geht es um die Menschen, um die Künstler", nicht um Kulturbürokratie, betonte sie weiters.
Opernball-Chefin ist nicht Parteimitglied
ÖVP-Mitglied ist Großbauer nicht, sie hat auch nicht vor, eines zu werden, sondern will sich frei engagieren, wie sie im Gespräch mit der APA erklärte. Kurz sei "engagiert und offen", daher unterstütze sie ihn. Ob sie als Kulturministerin zur Verfügung steht, ließ sie offen, zunächst würden nun die Wähler entscheiden. Auf die Frage, bei welcher Partei sie bei der letzten Nationalratswahl ihr Kreuzerl gemacht hat, meinte Großbauer: "Ich bin immer auf der Linie, wo ich jetzt bin." Es sei in den letzten Jahren aber "nicht einfach" gewesen, zu entscheiden, wem man die Stimme gibt.
Wird den Opernball weiterhin organisieren
Großbauer wird auch weiterhin den Opernball organisieren. Es handle sich dabei um eine ehrenamtliche Tätigkeit, die sie weiterhin wahrnehmen will, erklärte die gebürtige Steirerin, die die Aufgabe von Desiree Treichl-Stürgkh übernommen und den Ball heuer zum ersten Mal organisierte.
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