Die zuletzt aufgedeckten Missstände in Schweinemast- und Schlachtbetrieben sind keine Einzelfälle. Tierschützer werden seit Tagen mit neuen Hinweisen auf weitere Probleme überflutet. Ein Experte fordert deshalb, alle Schlachtungen per Video genau zu dokumentieren.
Mit dem Bekanntwerden von Missständen sind bei Tierschützern neue Hinweise auf Betriebe eingelangt, wo es Missstände geben soll. "Wir haben per E-Mail, Telefon und in sozialen Netzwerken Informationen zu Standorten in Kärnten und anderen Bundesländern", so David Richter vom "Verein gegen Tierfabriken". Die Behörden seien nun am Zug.
Neben dem Tierschutzverein und der Tierärztekammer fordert jetzt auch Alexander Rabitsch, Veterinär aus Ferlach und ein Experte für Tiertransport-Kontrollen, geeignete Lösungen. Eine davon wäre, den Schlachtbetrieben wie in Frankreich die Möglichkeit zu geben, die Prozesse per Video zu dokumentieren. Jene, die das nicht wollen, sollten dann in eine höheren "Risikogruppe" eingestuft werden- und zwar mit vermehrten Kontrollen vor Ort als Konsequenz. "Auch in Italien wird darüber nachgedacht, Schlachtungen per Video zu dokumentieren", weiß der Experte.
Der vom Kärntner Agrarreferat abgezogene Veterinär geht österreichweit von Hunderten Fällen von Missständen in der Branche aus, in Kärnten seien es Dutzende. Rabitsch: "Wir wollen die Bauern nicht kriminalisieren. Es geht darum, die Qualität zu verbessern, Bewusstsein zu bilden." Die Behörde müsse aktiv werden, bevor Missstände passieren.
Thomas Leitner, Kärntner Krone
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