Gerüchte bestätigt

Neonazis beteiligten sich an G20-Krawallen

Ausland
21.07.2017 06:00

Die tagelangen Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels Anfang Juli beschäftigen nach wie vor die Hamburger Behörden und die deutsche Regierung: Neben der Fahndung nach Mitgliedern des Schwarzen Blocks soll es nun Entschädigungszahlungen geben. Stadt und Bund haben sich auf ein Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro geeinigt. Mittlerweile sind auch Gerüchte bestätigt worden, dass nicht nur Linksextremisten, sondern auch Neonazis bei den Krawallen mitgemischt haben. Die beteiligten Organisationen haben offenbar selbst zugegeben, ebenfalls gegen den Gipfel protestiert zu haben.

Bereits kurz nach dem Gipfel waren erste Hinweise aufgetaucht. Damals berichtete die "Hamburger Morgenpost", dass einer ihrer Fotografen von Demonstranten mit rechten Parolen konfrontiert worden sei. Anschließend seien Flaschen auf Polizisten geflogen.

Dem Nachrichtenportal "Thüringen24" liegen mehrere Beweise vor, dass es sich dabei ganz und gar nicht um einen Einzelfall gehandelt hat. Das Portal will im Besitz zweier Bestätigungen von rechtsextremen Gruppen sein, in denen von einer Beteiligung ihrer Mitglieder an den Anti-G20-Protesten die Rede sei. Die beiden Gruppen seien das "Antikapitalistische Kollektiv" (AKK) und die NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN).

(Bild: AP)
(Bild: AFP)

Das AKK und die JN wollten laut "Thüringen24" keine konkreten Angaben zu ihren Aktionen in Hamburg machen. Doch Sätze wie dieser vom Kollektiv deuten die Richtung an: "Die meisten unserer Aktivisten verstehen es, wenn man nach Angriffen der Staatsbüttel nicht mehr friedlich bleibt." Zudem waren im Vorfeld des Gipfels auch mehrere Aufkleber der Rechten aufgetaucht, mit denen offen zur Gewalt aufgerufen wurde. Unter anderem hieß es da: "Bezahlbaren Wohnraum schaffen - Bonzenviertel abwerten".

Video zeigt das Ausmaß der Gewalt beim G20-Gipfel:

Lediglich "antikapitalistische Propaganda" will die Gruppe "Nordlichter" aus Schleswig-Holstein verbreitet haben, also nicht mitmarschiert sein. Als Grund wurde gegenüber "Thüringen24" angegeben, dass man sich "keinesfalls mit politischen Gegnern Schulter an Schulter stellen möchte".

Ausschreitungen zwischen linken und rechten Gruppen
Die "Zusammenarbeit" der beiden anderen rechten Gruppen mit den Linksaktivisten dürfte trotz gemeinsamen Feindes nicht friktionsfrei verlaufen sein. Die "Hamburger Morgenpost" schrieb von mindestens einer direkten Konfrontation zwischen den beiden Blöcken.

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