Post Mortem

Tupac meldet sich erneut aus dem Jenseits

Wir erinnern uns: Am 13. September 1996 fand der Krieg zwischen East und West Coast sein erstes Opfer. Tupac Amaru Shakur, besser bekannt als 2Pac, wurde in Las Vegas erschossen. Auch zehn Jahre später hält ihn bzw. seine Erben dieser Umstand allerdings nicht davon ab, in regelmäßigen Abständen "neue" Alben auf den Markt zu werfen. So jetzt auch mit "Pac's Life".

2Pac ist zu Lebzeiten sehr fleißig gewesen, allerdings so fleißig, dass er auch zehn Jahre nach seinem Ableben noch ganze Alben im Alleingang füllen könnte, nun auch wieder nicht. So findet sich auf "Pac's Life" allerlei Prominenz, die dem Verstorbenem unter die Arme greift.

Da wären beispielsweise die Herren von Bone Thugs-n-Harmony, T.I., Ashanti, Young Buck, Chamillionaire, Ludacris oder auch Snoop Dogg. Doch auch dieses Staraufgebot kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Pac nur mehr Strophenweise oder als Intro-Sprecher zugegen ist. Der Titel "Rap-Prominenz featuring 2Pac" wäre vielleicht angebrachter gewesen.

Hinzu kommt, dass sich einige Songs - wenn auch in abgewandelter Form - gleich in doppelter Ausführung auf dem Album wiederfinden: "Untouchable" (ein zweites Mal als Remix von Swizz Beatz), "Pac's Life" (mit jeweils unterschiedlichen Feature-Gästen) oder auch "Playa Cardz Right (als Male- und als Female-Version).

Trotz aller Kritik darf nicht unerwähnt bleiben, dass 2Pac's Texte und sein Flow noch immer über vieles erhaben sind, so dass Rest'l-Verwertung zum Trotz einige richtige Kracher auf dem Album zu finden sind. "Dumpin'" oder "Untouchable" beispielsweise, um nur zwei zu nennen. 

"Pac's Life" bietet überwiegend alte Tupac-Songs, aufgefettet mit allerlei Rap-Prominenz. Wer in die 2Pac-Materie einsteigen und ihn in Reinform erleben möchte, sollte vielleicht eher zu den noch zu Lebzeiten entstandenen Alben greifen.

Fazit: 6 von 10 auferstandenen Punkten

Sebastian Räuchle