Nächster FPÖ-Eklat

Andreas Mölzer schreibt von “Negerkonglomerat”

Österreich
21.07.2017 12:13

Nächster Eklat um die Freiheitlichen: Nach einer laut Kritikern mit antisemitischen Codes durchsetzten Rede des Abgeordneten Johannes Hüber sorgt nun ein Blogeintrag des blauen Chefstrategen Andreas Mölzer für Entsetzen. Unter dem Titel "Massenansturm der Schwarzen" schreibt er auf seiner Homepage von einem "Negerkonglomerat". Es ist nicht der erste Skandal um den 64-Jährigen.

Der ehemalige freiheitliche Nationalratsabgeordnete und EU-Parlamentarier sorgte schon mehrfach mit umstrittenen Aussagen für Schlagzeilen. 2014 musste er auf eine erneute Kandidatur für das Europäische Parlament verzichten, nachdem er die "EU-Diktatur" mit dem "Dritten Reich" verglichen hatte. Er sprach außerdem von einer "Umvolkung" in Österreich und Deutschland und witzelte in seiner Zeitung "ZurZeit" über den "pechrabenschwarzen" David Alaba.

Andreas Mölzer (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Andreas Mölzer

In dem Blogeintrag vom Donnerstag erklärt Mölzer seine Meinung zur aktuellen Lage am Brenner. Er schreibt von Zehntausenden Schwarzafrikanern, die in den vergangenen Wochen italienisches Festland betreten hätten. "Die italienische Zivilgesellschaft - beziehungsweise sogenannte Hilfsorganisationen - werden nicht zögern, diese in Sonderzügen zu Zehntausenden an die Brennergrenze zu schaffen", schildert er seine Befürchtung.

"Hunderttausende Schwarzafrikaner werden nicht versickern"
Danach geht er auf Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) ein, der bekanntlich Österreichs Bereitschaft, die Brenner-Grenze zu schützen, zugesichert hatte. Das sei "schön und gut und vielleicht auch tatsächlich der Fall", Tatsache sei jedoch, dass jene "Hunderttausenden Schwarzafrikaner", die schon in Italien seien, "nicht einfach versickern und verschwinden".

"Fährdienst der Europäischen Union"
Mölzer führt weiter aus, dass angeblich eine Million Menschen in Nordafrika auf die Überfuhr warten. "Der Fährdienst der Europäischen Union und der NGOs verspricht ihnen offenbar, dass dies ohne Probleme bewerkstelligt werden kann." Außerdem sei dies nur der Anfang: Wie der ehemalige Parlamentarier von Experten erfahren haben will, scharren weitere "Hunderte Millionen von Schwarzafrikanern" in den Startlöchern, um nach Europa zu kommen.

(Bild: APA/EPA/DARRIN ZAMMIT LUPI/MOAS.EU/HANDOUT)

"Masseninvasion als Negerkonglomerat"
Mölzer geht davon aus, dass sich diese Menschen in "Zuwanderer-Ghettos" sammeln werden. Er schreibt von einer "Masseninvasion von Schwarzafrikanern", die man "mit Fug und Recht als Negerkonglomerat bezeichnen" könne.

Zum Ende des Blogeintrags wirkt es fast so, als wäre der Chefideologe der Freiheitlichen stolz darauf, dass seine Kreation Unwort des Jahres 2014 wurde: "Den Begriff Negerkonglomerat, immerhin das Unwort des Jahres vom 2014 (sic!), mag man nun unappetitlich, ja rassistisch empfinden, die Tatsache, die dahintersteht, geprägt durch die Masseninvasion von Schwarzen, die gegenwärtig über das Mittelmeer läuft, bleibt allerdings bestehen."

Porträt von Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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