Apple-Chef Tim Cook setzt nach Darstellung von Präsident Donald Trump verstärkt auf die USA als Produktionsstandort. Er habe mit dem Manager gesprochen, sagte Trump in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des "Wall Street Journals". "Er hat mir drei große Fabriken versprochen - groß, groß, groß." Apple selbst wollte die Ankündigung nicht kommentieren.
Trump machte keine Angaben dazu, wann diese "wunderschönen" Fabriken gebaut werden könnten oder was sie herstellen sollen. Der Präsident übt bereits seit dem Wahlkampf massiv Druck auf amerikanische Firmen aus, mehr im Heimatland zu produzieren. Apples iPhones und andere Geräte werden - wie die meiste Elektronik - vor allem in China hergestellt. In Asien befinden sich weite Teile der Zuliefererkette und auch große Reserven günstiger und qualifizierter Arbeitskräfte. Deswegen gilt es in der Branche als unwahrscheinlich, dass Smartphones effizient in den USA produziert werden können.
Motorola in USA bereits gescheitert
Motorola versuchte es als gut finanzierte Google-Tochter im Jahr 2013. Das Smartphone Moto X wurde zur Überraschung der Branche in einem einstigen Nokia-Werk in Texas montiert. Ein Argument für die Produktion in den USA war der kurze Weg zu den Kunden: Das Moto X konnte man bei der Bestellung personalisieren, indem viele verschiedene Farben und Gehäuse-Varianten zur Auswahl standen.
Das Motorola-Werk konnte zum Start 100.000 Geräte pro Woche herstellen; die Kapazität könne auch auf einige Millionen ausgebaut werden, hieß es. Dazu kam es aber nicht: ein durchschlagender Erfolg des Modells blieb aus, Google verlor zudem wenig später das Interesse an Motorola und verkaufte den Handy-Pionier Anfang 2014 an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo. Die Produktion in Texas wurde noch im selben Jahr dichtgemacht.
Apple-Werk in Texas bislang nur für Mac-Pros
Apple hat bereits ein Werk in den USA: Der Konzern siedelte in Texas 2013 die Produktion seines Computers Mac Pro an. Die Geräte sind für Kreativ-Profis gedacht, die zum Beispiel viel Rechenleistung für Videoschnitt oder Bildbearbeitung brauchen. Die Pro-Macs sind teuer und werden in kleinen Stückzahlen gebaut. Der Konzern kündigte vor kurzem die Entwicklung eines komplett neuen Modells an. Wo das gebaut wird, ist unbekannt.
Seine iPhones lässt Apple lokal nur in Ländern bauen, wo es ansonsten Verkaufsbeschränkungen gäbe. So wurde mit dem asiatischen Produktionspartner Foxconn eine Fertigung in Brasilien aufgesetzt, um einem Einfuhrzoll von 30 Prozent zu entgehen. Und in Indien soll es eine Voraussetzung für die Eröffnung von Apple Stores gewesen sein. Apples einzige verbliebene eigene Fabrik befindet sich im irischen Cork und stellt iMacs her.
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