Umverteilung in EU
Italien schickt weniger Flüchtlinge als möglich
Italien stöhnt unter der Last Zehntausender Flüchtlinge und appelliert laufend an die EU-Mitgliedsstaaten, sich solidarisch zu zeigen und Flüchtlinge aufzunehmen. Laut einem Medienbericht schöpft die Regierung in Rom aber gar nicht jenes Kontingent voll aus, das ihr zum Beispiel Deutschland angeboten hat. Derzeit würden 1499 von Berlin zur Verfügung gestellte Plätze von Italien nicht in Anspruch genommen.
Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es gegenüber der "Welt", Deutschland habe Italien im Zuge des Umverteilungsprogramms für Flüchtlinge bisher insgesamt 5520 Plätze angeboten. Aus Italien hätten Deutschland bisher aber erst 4021 solche Ersuche erreicht.
Berlin hatte Rom zuletzt angeboten, in den kommenden Monaten statt der bisherigen zwei Chartermaschinen für bis zu 500 Personen gegebenenfalls auch drei für bis zu 750 Antragsteller bereitzustellen. Insgesamt wollen die EU-Staaten Griechenland und Italien 160.000 Flüchtlinge abnehmen. Bisher wurden allerdings erst rund 25.000 umgesiedelt.
Schulz zu Besuch in Italien
Der deutsche SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz besucht am Donnerstag Italien und will sich dort ein Bild über die Flüchtlingskrise machen. Vor dem Besuch hatte er mehr Hilfe für Italien gefordert und vor einer dramatischen Lage angesichts der Vielzahl im Mittelmeer geretteter Migranten gewarnt, die derzeit an italienischen Häfen ankommt. In diesem Jahr waren es bereits mehr als 93.300. Italiens Regierung appelliert immer wieder an die EU-Partner, das Land in der Migrationskrise stärker zu entlasten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.