Verdichtet auf den 90. Geburtstag eines Patriarchen am Vorabend des Mauerfalls, zeichnet dieser Film ein Stimmungsbild der damaligen DDR nach: Im Frühherbst 1989 empfängt der rüstige Wilhelm Powileit (Bruno Ganz) Familienangehörige und Parteigenossen. Eine Nahaufnahme der spätsozialistischen Gesellschaft zwischen Käseigel, leisem Humor und Abgründen.
In der kammerspielartigen Enge einer Villa nimmt der linientreue Mustersozialist Ovationen und Orden entgegen, lässt sich familiäre Zerrüttung erahnen. Der Enkel hat Republikflucht begangen, die dralle Haushälterin lockt mit erotischer Freigebigkeit und die in Standesdünkel gehüllte Gattin (Hildegard Schmahl) würde den Jubilar am liebsten vergiften.
Nach und nach tritt die dem System geschuldete Verblendung zutage, wird ein Tag aus der literarischen Vorlage von Eugen Ruge herausgeschält. Wie Bruno Ganz den pedantischen Alten in einer Mischung aus seniler Dämmerung und energischem Auftritt hier zelebriert, ist ganz großes Kino. Regie: Matti Geschonneck.
Kinostart: 28. Juli 2017
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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