Aus vielen Brunnen in Strasshof an der Nordbahn, Bezirk Gänserndorf, staubt’s heraus. Die Schuld geben Betroffene nicht nur der wochenlangen Hitzewelle. Der niedrige Pegel des Marchfeldkanals sei die Ursache, wird gemunkelt: "Der ist beabsichtigt, damit wir Wasser teuer kaufen müssen." Eine Verschwörung?
"Einst hat es geheißen, der Marchfeldkanal garantiert genug Grundwasser", klagt eine Anrainerin in Strasshof: "Jetzt haben wir den Kanal, aber der Brunnen ist knochentrocken." Die verärgerte Gartenbesitzerin weiß: "Der Kanalpegel wird niedrig gehalten. Möglicherweise sogar ganz gezielt." Denn zum Gießen und zum Füllen der Swimmingpools müssten Betroffene jetzt teures Leitungswasser nutzen - und entsprechend bezahlen.
Offizielle Stellen winken bei der Verschwörungstheorie aber ab. Die Betriebsgesellschaft des Marchfeldkanals erklärt die Lage mit Änderungen des Grundwasserspiegels: "Der jetzige Stand liegt im üblichen Schwankungsbereich der letzten Jahrzehnte." Davon geht auch Bürgermeister Ludwig Deltl aus: "Brunnen, die bei hohem Grundwasserpegel gebohrt wurden, sind trocken. Ältere, die tiefer reichen, führen noch Wasser." Die unterirdischen Ströme sollten auch durch den Kanal nicht zu hoch gehalten werden, so Deltl: "Sonst drückt es das Grundwasser bei starkem Regen in die Keller."
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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