Pjöngjang provoziert
Nordkorea testete weitere Interkontinentalrakete
Nordkorea hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Das Geschoss sei etwa 1000 Kilometer weit geflogen und in das Japanische Meer gestürzt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Freitag mit. Die internationale Gemeinschaft verurteilte den Raketentest, der wenige Stunden nach einem Sanktionsbeschluss des US-Senats gegen Pjöngjang erfolgte. Die USA und Südkorea berieten über eine mögliche "militärische Antwort".
Der neue Raketentest war bereits seit Tagen erwartet worden, da an Nordkoreas Testgelände verstärkte Aktivitäten beobachtet wurden. Erst Anfang Juli hatte das Land eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die vor Japan ins Meer stürzte. Dies hatte in Washington heftigen Protest und besorgte Reaktionen ausgelöst. Auch der jüngste Test wurde international verurteilt. Japans Regierung sprach von einem weiteren Verstoß gegen UN-Resolutionen.
EU wirft Regime "ernsthafte Bedrohung des Friedens" vor
Die EU warf Pjöngjang "eine ernsthafte Bedrohung des internationalen Friedens" vor. Nordkorea habe damit gegen zahlreiche Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen, kritisierte der Auswärtige Dienst der Union.
Der Raketentest am Freitag erfolgte wenige Stunden nach einer Abstimmung des US-Senats, der neue Sanktionen gegen Nordkorea beschloss. Japan hatte kurz zuvor Strafmaßnahmen gegen zwei chinesische Firmen wegen ihrer Geschäftsbeziehungen zu Nordkorea erlassen.
Nordkorea hat wiederholt Raketen getestet und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen verstoßen. UN-Sanktionen verbieten es Nordkorea, Raketen zu entwickeln oder zu testen. Dennoch hat die Führung in Pjöngjang vor allem seit Anfang vergangenen Jahres zahlreiche Raketen in bisher nie da gewesener rascher Folge getestet. Auch zwei der insgesamt fünf Atomtests fanden in diesem Zeitraum statt. Experten zufolge ist Nordkorea allerdings noch Jahre davon entfernt, eine Interkontinentalrakete mit einem atomaren Sprengkopf bestücken zu können
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