Kinderpornografie, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen und Nötigung: Wegen all dieser Vorwürfe hat sich ein 18 Jahre alter Bursche am Dienstag in Klagenfurt vor Gericht verantworten müssen. Der Angeklagte zeigte sich geständig, wurde schließlich für schuldig befunden und zu zehn Monaten bedingter Haft sowie einer Geldstrafe von insgesamt 800 Euro verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der damals 16 bzw. 17 Jahre alte Bursche hatte sich laut Staatsanwaltschaft zunächst über Chat-Dienste am Handy an Mädchen im Alter von zehn, zwölf oder 13 Jahren herangemacht. Diese forderte er auf, Nacktbilder zu schicken. Drei der Opfer verweigerten das, bei dem vierten Mädchen, einer 13-Jährigen, hatte der Bursche schließlich Erfolg. Sie schickte auf Drängen des Angeklagten Bilder und machte auch Videos, in denen sie Handlungen an sich selbst vornahm, was als schwerer sexueller Missbrauch gewertet wurde.
Außerdem wurden dem Angeklagten zwei Übergriffe auf eine Jugendliche zur Last gelegt. Die 15-, später 16-Jährige traf sich zweimal mit dem Angeklagten. Jedes Mal zwang er sie mit Gewalt zu sexuellen Handlungen und ließ sie nicht gehen, bevor er bekam, was er wollte. "Es war ihm bewusst, dass sie das nicht wollte", so Staatsanwältin Daniela Zupanc.
Angeklagter: "War in Triebphase"
Der Verteidiger sagte, dass sein Mandant mit dem Mädchen nach wie vor befreundet sei und es ihm verziehen habe. Der Angeklagte hatte bei der Polizei gesagt, er sei "in einer Triebphase" gewesen, als er die ihm vorgeworfenen Taten begangen habe.
Ein Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Michael Schofnegger ordnete Bewährungshilfe für den 18-Jährigen an. Sein Telefon wird eingezogen. "Wir meinen, dass Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben", sagte der Richter und verwies darauf, dass die Straftaten schon länger in der Vergangenheit liegen. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.
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