GoPro kann nach harten Einschnitten wieder bessere Zahlen präsentieren. Der US-Actionkamera-Spezialist übertraf die Erwartungen der Börse sowohl mit den Zahlen für das zweite Quartal als auch mit der Prognose für das laufende Vierteljahr. Anlegern fiel ein Stein vom Herzen: Sie ließen den Kurs im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag um mehr als zwölf Prozent hochschnellen.
Die Firma hatte mit ihren "Hero"-Modellen die Kategorie der Actionkameras für Sportler oder Abenteurer weitgehend am Markt etabliert, kam dann jedoch mit wachsender Konkurrenz und eigenen Fehlern ins Straucheln. So wurde der Start der ersten GoPro-Kameradrohne im vergangenen Jahr zum Debakel: Das Gerät musste wenige Wochen später erst einmal vom Markt genommen werden, weil der Motor wegen eines Konstruktionsdefekts ausgehen konnte. Der Aktienkurs halbierte sich allein seit Herbst und in den vergangenen zwei Jahren verlor GoPro fast 90 Prozent seines vorherigen Werts.
Gründer und Chef Nick Woodman baute Hunderte Jobs ab und gab die Pläne auf, mit einer Entertainment-Sparte auch im Mediengeschäft mitzumischen. Zudem wurde die Produktpalette gestrafft. Die Maßnahmen tragen jetzt Früchte. Der Umsatz sprang im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um gut ein Drittel auf 296,5 Millionen Dollar (250 Millionen Euro) hoch. GoPro arbeitet zwar immer noch mit Verlust - aber das Minus wurde von knapp 92 Millionen Dollar vor einem Jahr auf 30,5 Millionen reduziert.
Mit dem Erfolg des neuen Modells Hero5 verkaufte GoPro um 13 Prozent mehr der lukrativeren Kameras zum Preis von mehr als 300 Dollar. Im Vergleich zum Vorquartal steigerte GoPro den Kameras-Absatz um 18 Prozent. Die GoPro-Drohne Karma war zuletzt die Nummer zwei im US-Markt.
Für das laufende Quartal rechnet GoPro mit einem Umsatz zwischen 290 und 310 Millionen Dollar bei weiteren reduzierten Verlusten. Hoffnungen macht den Anlegern auch, dass GoPro mehr als die Hälfte der Erlöse inzwischen außerhalb des bereits stark abgegrasten Heimatmarkts USA erwirtschaftet.
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