Früher mussten Betrüger noch direkt mit Opfern in Kontakt treten, heute reicht oft ein Mausklick aus: Seit Jahren ist das Internet ein ideales Werkzeug für Gauner. Die Cyber-Kriminalität boomt - im ersten Halbjahr 2017 wurden allein in Tirol 586 Fälle angezeigt (plus 21,6 %). Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen.
Über eine Internetplattform schloss unlängst ein Innsbrucker (55) einen Kaufvertrag für ein Auto mit einem Unbekannten in den USA ab. Nachdem der gutgläubige Tiroler rund 50.000 Euro überwiesen hatte, war der vermeintliche Gauner plötzlich nicht mehr zu erreichen.
Betrügereien wie diese, sind - wie man in der aktuelle Kriminalitätsstatistik des ersten Halbjahres 2017 herauslesen kann - kein Einzelfall. Kein Wunder: Mit wenig Aufwand erreichen Kriminelle Opfer auf der ganzen Welt und ziehen ihnen oft unglaubliche Geldbeträge aus den Taschen. "Die Menschen sind oft zu gutgläubig und machen sich im Web oft zu wenig Gedanken", meint Tirols LKA-Chef Walter Pupp.
586 Anzeigen im ersten Halbjahr
Wurden etwa im ersten Halbjahr 2014 "nur" 366 Cybercrime-Fälle angezeigt, sind es heuer schon 586 - darunter auch etliche Hackerattacken. Klassische Internetbetrügereien machen naturgemäß den größten Anteil aus - im ersten Halbjahr wurden 382 Vergehen angezeigt. Viele melden sich aber auch aus Scham nicht bei der Polizei, wenn sie in der virtuellen Welt betrogen wurden. "Die Internet-Kriminalität ist bestimmt eine unserer größten Herausforderungen der Zukunft. Mit Präventionsarbeit versuchen wir dem entgegenzuwirken", sagt Pupp.
Samuel Thurner, Kronen Zeitung
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