Maria - ein Pseudonym, da sie unerkannt bleiben möchte - ist irakische Christin, arbeitete ein halbes Jahr bei einer Wiener Hilfsorganisation und betreute Flüchtlinge. Aufgrund ihrer Herkunft und der gemeinsamen Sprache vertrauten ihr viele von ihnen an, was sie über ihr Zufluchtsland denken und von Österreich halten. Im Gespräch mit krone.tv-Interviewer Gerhard Koller gab Maria einen Einblick in die Gedankenwelt der Flüchtlinge, der allerdings auch große Schatten auf die Zukunft Europas wirft.
"Religion ist der Kernpunkt jedes Gesprächs", weiß die frühere Flüchtlingshelferin aus Gesprächen mit vielen Flüchtlingen zu berichten. Sie selbst - als Christin aus dem Irak - sei zeitlebens aufgrund ihres Glaubens verfolgt worden und habe sich diskriminiert gefühlt. Zunächst in ihrer Heimat, da sie dort als Christin zu einer Minderheit zählte, und auch in Österreich von Muslimen als arabisch sprechende Frau, die sich als Christin "entpuppte" und ein Kreuz trug.
Viele der Menschen hätten die Flucht nach Europa "aufgrund der seit Jahrzehnten wütenden Religionskriege" auf sich genommen. Der islamische Glaube sei in deren Herkunftsländern damit allgegenwärtig. "Sie kennen es nicht anders", so Maria. "Was erwartet man von solchen Menschen, die nach Österreich kommen, mit dieser Ideologie in ihren Köpfen?", fragt sich die Flüchtlingshelferin.
"Viele waren über die Liberalität erstaunt"
Da die Flüchtlinge in Österreich auch noch Unterstützung in ihrer Religionsausübung erfahren - zu Hause sei vieles davon verboten, so Maria -, würden sie das hier natürlich ausnützen. "Viele von ihnen waren über die Liberalität und die herrschende Religionsfreiheit in Österreich erstaunt", erklärt sie. Weshalb sie jedoch auch im selben Atemzug klarstellt: "Die Freiheit der Religion geht in Österreich zu weit."
Denn Flüchtlinge islamischen Glaubens würden unter anderem von radikalen Vereinen in Empfang genommen, die weiterhin die islamischen Werte hochhalten. "Sie erzählen ihnen, dass sie hier in Ruhe ihre Religion ausleben können und dass Österreich bald ihnen gehören wird", weiß Maria zu berichten.
"Besondere Zeiten brauchen besondere Regeln"
"Ich sage immer: Besondere Zeiten brauchen besondere Regeln und Gesetze", so die Flüchtlingshelferin weiter. Vor 30 bis 40 Jahren habe man im Irak, in Syrien oder Ägypten genauso gelebt, wie es derzeit in Österreich der Fall ist. "Wir haben in einer liberalen Gesellschaft gelebt", erklärt Maria. Sie warnt daher im krone.tv-Interview eindringlich: "Die Politiker müssen eingreifen, sonst wird Österreich in maximal 20 Jahren wie Afghanistan heute sein."
"Vorfälle" der Hilfsorganisation unbekannt
Seitens der Hilfsorganisation wurde bekannt gegeben, dass Maria als sogenannte Transitarbeitskraft tätig war - das Dienstverhältnis war auf sechs Monate begrenzt. "Sie hat im Büro gearbeitet", heißt es in dem Statement weiter. "Vorfälle" wie die geschilderten seien dort niemandem bekannt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.