Für die Ermittler scheint aufgrund zahlreicher Indizien gesichert: Jennifer V. wurde von ihrem Schwiegervater - Nagori R., 42 - ermordet. Aber warum? Und wie? Die Todesursache der 26-Jährigen konnte bis dato nicht geklärt werden. Aber Gerichtsmediziner fanden an ihrer Leiche Hinweise auf einen Schwangerschaftsabbruch.
"Es passt nicht zu Jenny, dass sie abtreiben ließ", sagen Verwandte der Frau. Der Eingriff dürfte - wie Untersuchungen an ihrer Gebärmutter ergeben haben - kurz vor ihrem Tod geschehen sein: "In den letzten Wochen ihres Lebens schien sie extrem bedrückt."
"Sie wollte mit ihren Söhnen völlig neu beginnen"
Die Ehe der zweifachen Mutter war wegen Gewalttätigkeiten und Seitensprüngen ihres Mannes endgültig gescheitert, der Schwiegervater soll ständig versucht haben, sich ihr körperlich zu nähern: "Sie wollte nicht mehr in Tirol bleiben - sondern nur noch zurück", in ihre Heimatstadt München, "und dort mit ihren Söhnen völlig neu beginnen."
Musste die 26-Jährige deshalb sterben? Fest steht: Nagori R. hatte Jennifer V. am 2. Februar von ihrer Arbeitsstelle, einer Pharmafirma in Kundl, abgeholt. Seitdem galt sie als vermisst - bis am 1. April im Inn ihre Leiche gefunden wurde.
Sorgerecht für Kinder auf Schwiegermutter übertragen
Seltsam: Bereits einen Tag später ließ ihr Gatte das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder auf seine Mutter übertragen. Die nun die Scheidung von Nagori R. eingereicht hat. Weil er sie in den vergangenen Monaten wiederholt mit Mord bedroht haben soll.
"Es ist ein schreckliches Gefühl: Zu wissen, dass meine Neffen bei der Frau jenes Mannes aufwachsen, der unsere Jenny umgebracht hat", klagt einer ihrer Brüder. Die Bemühungen der Opferfamilie, die Buben in ihre Obhut zu bekommen, sind bislang vor Gericht gescheitert. Über ihre letzte Schwangerschaft hat Jennifer V. mit niemandem geredet. Warum nicht? Ein weiteres Rätsel in dem Fall.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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