Einen Baustopp verordnete Gmundens Stadtchef Stefan Krapf, als er gestern, Donnerstag, von angeblichen Abrissarbeiten an der historischen Kösslmühle erfahren hat. Ein Anrainer hatte Alarm geschlagen, die Hauseigentümer sprechen von einem Unfall: Die Fassade sei bei der Entfernung eines Baums beschädigt worden.
Donnerstagvormittag hat der Gmundner Norbert Bors Alarm geschlagen. Bei seinem Nachbarhaus, der alten Kösslmühle, waren Bauarbeiten im Gang. Die Fassade war stark beschädigt worden. "Ich dachte, die reißen das Haus ab!", so Bors, der auch bei den Grünen ist.
"Keine Genehmigung für Abbruch"
Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) verordnete einen sofortigen Baustopp: "Es gab weder eine Genehmigung für einen Abbruch noch ein Ansuchen. Wir haben eine Sachverhaltsdarstellung an die Bezirkshauptmannschaft geschickt. Die klärt nun, was passiert ist."
Ursache soll ein Sturmschaden sein
Die Eigentümer, die ein Wohnhaus daraus machen wollen, das aber in der Genehmigungsphase hängt, sprechen von einem Unfall: "Durch einen Sturm ist ein Baum aufs Dach gestürzt. Dieser sollte nun entfernt werden. Der Dachstuhl war eingedrückt und ein Teil der Wand ist leider herabgestürzt", verteidigt sich Siegfried Spießberger von der Maximilianhof GmbH. Noch gestern begutachtete ein Statiker die Lage. Mit dem Ergebnis, dass der Giebel wegen Einsturzgefahr gestützt werden muss. Das Loch wird provisorisch zugemacht, weil das Haus später abgerissen werden soll.
Bürger fordern Denkmalschutz
Die Kösslmühle wurde 1354 erbaut, steht aber nicht unter Denkmalschutz, was viele Bürger fordern. Das Wohnhaus und ein davor gescheitertes Betreutes Wohnen haben viele Feinde.
Simone Waldl, Kronen Zeitung
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