Bei Kim-Angriff
Experte: “Trump hätte zehn Minuten zum Reagieren”
Der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea spitzt sich immer weiter zu. Am Freitag drohte US-Präsident Donald Trump auf Twitter, die Waffen seien "geladen und entsichert", falls das Regime in Pjöngjang "unweise" agieren sollte. Aber was würde tatsächlich passieren, wenn Diktator Kim Jong Un Raketen auf die Vereinigten Staaten abfeuern würde? Laut einem US-Experten blieben Trump dann "wohl nur zehn Minuten" Zeit, entsprechend zu reagieren.
Trump hatte Nordkorea am Dienstag gewarnt, die USA würden fortgesetzten Drohungen mit "Feuer und Zorn" begegnen. Nordkorea drohte daraufhin seinerseits mit einem Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam, auf der rund 6000 US-Soldaten stationiert sind. Trump reagierte sofort und erklärte, Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, wenn es auch nur an einen Angriff auf die USA denke.
Nordkoreanische Raketen könnten US-Städte erreichen
Erst vor Kurzem hatte Nordkorea seine neue Interkontinentalrakete Hwasong-14 getestet. Experten schätzen die Reichweite dieses Typs auf ungefähr 10.000 Kilometer. Kim könnte somit US-Metropolen wie Los Angeles, Denver oder Chicago ins Visier nehmen.
Der US-Wissenschaftler und Atomwaffenexperte David Wright erklärte am Freitag gegenüber dem deutschen Magazin "Focus", was bei einem Angriff Nordkoreas auf die USA passieren würde. Seiner Einschätzung nach würde Trump höchstwahrscheinlich einen sofortigen Gegenschlag befehlen.
"Trump würden wohl etwa zehn Minuten bleiben"
Dies müsste allerdings äußert schnell geschehen, denn: Zwar würden die nordoreanischen Raketen ungefähr eine halbe Stunde brauchen, bis sie die USA erreichen - aber Trumps Experten könnten nicht sofort beurteilen, ob es sich lediglich um eine weitere Provokation Kims handelt oder ob Nordkorea tatsächlich angreift. Wright schätzt, dass Trump "wohl etwa zehn Minuten" bleiben würden, "um über einen Gegenangriff zu entscheiden".
Nach einem entsprechenden Befehl des US-Präsidenten würde es dann allerdings nur fünf Minuten dauern, bis landbasierte US-Interkontinentalraketen in der Luft wären. Weitere zehn Minuten später könnte auch die US-Marine von getauchten U-Booten Langstreckenraketen abfeuern. Laut Wright würden die USA wahrscheinlich Nordkoreas militärische und politische Infrastruktur angreifen, um Waffen und Regierungsgebäude zu vernichten.
USA mit Abwehrsystemen gegen Raketen gewappnet
Natürlich sind die Vereinigten Staaten längst auf ein solches Szenario vorbereitet. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine nordkoreanische Rakete die USA erreicht, ohnehin äußerst gering. Im Ernstfall soll ein US-Abwehrsystem in Südkorea die Raketen abfangen. Auch Japan ist mit einem solchen System gerüstet. Zudem sind in den USA in Kalifornien und Alaska Abfangraketen positioniert. Kims Raketen würden also höchstwahrscheinlich abgefangen werden.
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