Der französische Zehnkämpfer Kevin Mayer hat in London bei der Leichtathletik-WM mit der Jahresweltbestleistung von 8.768 Punkten die Goldmedaille gewonnen und die Nachfolge des US-Amerikaners Ashton Eaton angetreten. Silber ging an den Deutschen Rico Freimuth (8.564), Bronze an dessen Landsmann Kai Kazmirek (8.488). Dominik Distelberger landete mit 7.857 Punkten an der 17. Stelle.
Siebenkampf-Europarekordhalter Mayer gewann nach zwei langen und fordernden Tagen - nur 20 von 35 hielten der Belastung bis zum Schluss stand und kamen nach den finalen 1.500 m in die Wertung - vor den Deutschen Rico Freimuth (8.564) und Kai Kazmirek (8.488). "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich bin so müde", meinte der 25-jährige Mayer. Er trat die Nachfolge des heuer im Jänner zurückgetretenen je zweifachen Olympiasiegers und Weltmeisters sowie Weltrekordlers Ashton Eaton aus den USA an.
Distelberger absolvierte nach einem äußerst zähen Beginn noch einen soliden Zehnkampf, kam auf 7.857 Punkte. Er blieb unter seinem bisher bestem Punkte-Ergebnis bei einem Freiluft-Großereignis, das errang er bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro mit 7.954 (19.). Seine persönliche Bestleistung von 8.175 Punkten war bereits nach den Auftaktdisziplinen außer Reichweite gewesen.
Der Athlet von UVB Purgstall kämpfte sich am Freitagabend nach vier "katastrophalen Disziplinen" mit der sechstschnellsten Zeit über 400 m zurück und übernachtete als 23. mit 3.947 Zählern. Samstag begann er mit 14,59 Sekunden über 110 m Hürden und ließ 43,18 m im Diskuswurf folgen.
"Es war grundsätzlich ein solider Hürdenlauf, aber ich bin zwei Mal mit dem Nachzugsbein hängengeblieben. Diskus war ganz gut", sagte der Niederösterreicher, der im Stabhochsprung die Saisonbestleistung von 5,00 m folgen ließ. "Genauso wie im Diskus und Stabhochsprung soll es laufen. Wenn es nur auch gestern so gelaufen wäre ... ", haderte Distelberger mit dem ersten Tag. "Dafür wie müde ich war, waren meine Sprünge alle ganz gut." Um doch noch in den Bereich von 8.000 Punkten zu kommen, fehlten Distelberger im Speerwurf mit 56,47 einige Meter.
Mayers persönliche Bestleistung von 8.834 Punkten stammt vom Olympia-Zehnkampf in Rio de Janeiro, dort lag er nach dem ersten Tag mit 4.435 hinter dem späteren Olympiasieger Eaton, Kazmirek und dem Kanadier Damian Warner und verbesserte sich am zweiten Tag noch auf den Silberrang.
In London hielt er zur Halbzeit bei 4.478, hatte über 100 m und über 400 m persönliche Bestleistungen (PB) aufgestellt sowie im Kugelstoßen Saisonbestmarke. "Ich bin ein Perfektionist. Da sind noch viele Dinge, auf die ich schauen muss. Es ist noch ein langer Weg bis in den letzten Bewerb", warnte Mayer vor Tag zwei.
Der zweite Wettkampftag begann für ihn aber gleich einmal mit einer PB über 110 m Hürden, im Diskuswurf ließ er dann doch ein paar Punkte liegen, zumal auch Konkurrent Freimuth mit 51,17 m gewann, während Mayer nur auf 47,14 kam. Hatte sich Mayer bis zum Diskuswurf noch auf Kurs 9.000 Punkte bewegt, so war diese Marke spätestens nach dem Stabhochsprung außer Reichweite, als er nur 5,10 erfolgreich überquerte.
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