Kohle, Meeresfrüchte
China stoppt Import diverser Güter aus Nordkorea
Im Konflikt um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas hat China einen Importstopp für Eisen, Eisenerz, Kohle und Meeresfrüchte aus dem Land verhängt. Die Einfuhr dieser Produkte aus Nordkorea sei von Dienstag an "komplett verboten", teilte das Handelsministerium am Montag mit.
Die Regierung in Peking, die als wichtigster Verbündeter des international isolierten Nachbarlandes gilt, setzt damit den jüngsten Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea um. China hatte die Verschärfung der Sanktionen durch den Sicherheitsrat unterstützt.
Eskalation in den vergangenen Wochen
Der Importstopp-Ankündigung aus Peking war eine weitere Eskalation in dem Konflikt um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas vorausgegangen. US-Präsident Donald Trump hatte in ungewöhnlich drastischen Worten mit einem Militäreinsatz gedroht. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Raketenbeschuss der Gewässer vor der Pazifikinsel Guam, auf der mehrere Tausend US-Soldaten stationiert sind.
International löste diese Eskalation große Besorgnis aus, unter anderen riefen China und die deutsche Bundesregierung zur Zurückhaltung auf. Die USA werfen China vor, nicht genug Druck auf Nordkorea auszuüben, damit das Land sein Raketen- und Atomprogramm stoppt.
Sanktionen bereits vor Säbelrasseln beschlossen
Der UN-Sicherheitsrat hatte die schärferen Sanktionen bereits vor der jüngsten Eskalation am 6. August beschlossen. Die Sanktionen könnten das ohnehin bereits isolierte Nordkorea rund eine Milliarde Dollar (knapp 850 Millionen Euro) an Einnahmen pro Jahr kosten. Das entspricht einem Drittel der Summe aller Ausfuhren aus Nordkorea. Die neuen Sanktionen waren als Reaktion auf den Test von zwei nordkoreanischen Interkontinentalraketen verhängt worden.
China ist Nordkoreas wichtigster Haupthandelspartner. 90 Prozent aller Exporte aus Nordkorea gehen in das riesige Nachbarland. Die Umsetzung der Sanktionen durch China ist somit entscheidend für die Effizienz der Maßnahmen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.