Der Sextäter von der Wiener U3-Station Neubaugasse ist zwar gefasst, dennoch tun die Wiener Linien gut daran, ihr neues Sicherheitsteam rasch aufzustocken. Seit 2011 haben sich Polizeieinsätze in U-Bahn, Bus und Bim mehr als verdreifacht. Auch die Ausfälle durch Sachbeschädigungen sind stark gestiegen.
Wie oft die Uniformierten wegen Raufereien, Belästigungen oder Rauschgifthandels einschreiten müssen, berechnen die Wiener Linien - kurioserweise - in Kilometern. "2011 sind bei uns 4000 Kilometer Fahrleistung durch Polizeieinsätze ausgefallen, im Vorjahr waren es schon 14.000 Kilometer", erklärt Unternehmenssprecher Daniel Amann.
Neben körperlichen Attacken haben sich die Vandalismus-Schäden (Graffiti, eingeschlagene Fenster etc.) im gleichen Zeitraum verdoppelt. Dennoch werben die Verkehrsbetriebe mit ihrer "exzellenten" Zuverlässigkeit. Laut Statistik finden ja auch 99,21 Prozent aller geplanten Fahrten statt.
"Für uns zählt, dass die Intervalle eingehalten werden"
Der Wert hat aber wenig mit den realen Erfahrungen geplagter Passagiere zu tun, sondern beruht auf der Kilometer-Zählweise. Kurzführungen oder Ersatzbusse, die lange Umwege fahren, werden nicht als Störung gewertet. "Für uns zählt, dass die Intervalle eingehalten werden, sowie die bereitgestellten Kilometer", meint Amann.
Nach dieser Denkweise ist die U2 die zuverlässigste U-Bahn-Linie, die U6 die schlechteste. Bei Straßenbahnen und Bussen müssen auch Staus berücksichtigt werden. Linien mit eigenem Gleiskörper oder Spuren haben es leichter. So ist die Linie 40 top, der 49er floppt. Der Autobus 25A ist besonders zuverlässig, der 1A macht relativ häufig Probleme.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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