Turbulente Bergtour einer sechsköpfigen deutschen Gruppe bei Gosau: Ein 68-jähriges Mitglied konnte wegen Herzbeschwerden und Erschöpfung nicht mehr weiter. Ein 76-Jähriger blieb bei dem Opfer, vier Freunde stiegen auf, organisierten einen Rettungsflug. Dann verirrte sich der allein zurückgebliebene Helfer.
Die deutsche Gruppe hatte ihre Tour von Hütte zu Hütte bereits am vergangenen Samstag gestartet. Donnerstag Nachmittag stand der Abschnitt von der Simonyhütte über den Hohen Trog zur Adamekhütte auf dem Programm. Gegen 16 Uhr klagte im Bereich des Schreiberwandeck in 2040 Metern Höhe ein 68-Jähriger völlig erschöpft über Herzbeschwerden.
Notarzt-Helikopter holte erschöpften Wanderer
Vier Gruppenmitglieder stiegen daraufhin zur Adamekhütte auf, setzten von dort einen Notruf ab. Ein 76-Jähriger war bei dem erschöpften Freund geblieben, bis dieser vom Notarztheli-Team des "C 10 aus Linz gerettet und zur stationären Behandlung ins Salzkammergutklinikum Bad Ischl geflogen wurde. Nun war der 76-jährige Helfer alleine.
Helfer wanderte in falsche Richtung weiter
Er hätte nun zur 25 Gehminuten entfernten Adamekhütte aufsteigen sollen, verlor jedoch die Orientierung und marschierte zurück zum Hinteren Gosausee (er glaubte, er sei beim Eissee am Hallstätter Gletscher), wo er wegen Einbruchs der Nacht biwakieren musste. Da er kein Mobiltelefon mithatte, konnte er seine Freunde nicht zu Hilfe rufen.
Suchtrupp fand den vermissten Helfer
Die schlugen schließlich um 19.36 Uhr bei der Polizei Alarm, worauf Suchaktionen starteten. Um etwa 22.40 Uhr wurde der vermisste Helfer unversehrt gefunden und geborgen. Er war allerdings völlig erschöpft und orientierungslos.
Johann Haginger, Kronen Zeitung
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