Nach Terrorattacken
Rabbiner: “Europa für Juden als Heimat verloren”
Geht es nach dem Oberrabbiner von Barcelona, Meir Bar-Hen, dann ist Europa für die Juden als Heimat verloren. Nach der Terrorattacke vom Donnerstag, bei der in der spanischen Metropole 14 Menschen ihr Leben verloren und weit über 100 verletzt wurden, rät er den Mitgliedern seiner Gemeinde, Spanien den Rücken zu kehren und sich in Israel niederzulassen.
"Europa ist verloren", erklärte Meir Bar-Hen in einem Interview für die "Times of Israel". "Ich sage meiner Gemeinde: 'Glaubt nicht, dass wir hier für immer bleiben', und ich ermuntere sie, Immobilien in Israel zu kaufen", so der Rabbiner. Wir sollten nicht den Fehler der Juden in Algerien und Venezuela machen und besser "früher als zu spät" gehen. Er rät der jüdischen Gemeinde, Spanien zu verlassen, das seiner Meinung nach schon seit Jahren eine "Drehscheibe für den islamistischen Terror in Europa" ist.
Das Problem sei, dass es in Spanien eine starke Gruppe "mit radikalen Rändern" gebe und diese immer stärker werde, so Bar-Hen. "Wenn diese Menschen einmal unter uns leben, ist es sehr schwierig, sie wieder loszuwerden. Sie werden nur noch stärker", sagt der Rabbi über die Terroristen und ihre Anhänger. Das gelte auch für den Rest Europas.
"Politiker in Europa verstehen Gefahr nicht"
"Ich sage meiner Gemeinde: 'Wir sind zum Untergang bestimmt. Europa ist verloren'", so Bar-Hen. Die Politiker in Europa verstünden die Gefahr des Terrors nicht, so die Kritik des Oberrabbiners von Barcelona, der in der Interview aber betont, dass er als Privatperson spreche und nicht im Namen seiner ganzen Gemeinde.
Nicht ganz so dramatisch wie der Oberrabbiner von Barcelona sieht die Vereinigung jüdischer Gemeinden in Spanien die Lage. Sie habe "volles Vertrauen in die Sicherheitskräfte, die täglich daran arbeiten zu verhindern, dass Fanatiker und radikale Muslime Leid und Chaos in unseren Städten verbreiten", teilte sie laut Angaben der "Times of Israel" in einer Aussendung mit.
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