US-Comedy-Legende Jerry Lewis ist tot. Der Entertainer starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in Las Vegas, berichteten US-Medien. Seit den 1950er-Jahren hatte der grimassierfreudige Darsteller in zahlreichen Hollywoodfilmen mitgespielt und war so zu einem der bekanntesten Komiker der Welt geworden.
Lewis' Familie und sein Agent erklärten gegenüber dem "Las Vegas Review-Journal", dass der 91-Jährige Sonntagmorgen um 9.30 Uhr in seinem Haus in Las Vegas eines natürlichen Todes gestorben sei. Er sei "friedlich im Beisein seiner Familie entschlafen".
Mit "Schminke im Blut" aufgewachsen
Die Liebe zur Bühne bekam Lewis, der 1926 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey als Joseph Levitch geboren wurde, von seinen Eltern mit. Vater Danny Levitch, ein Nachtclub-Sänger, brachte mit seinem komischen Talent auf der Bühne den Saal zum Kochen. Sein Sohn, der nach eigener Aussage mit "Schminke im Blut" aufwuchs, wurde süchtig nach Applaus und tingelte schon mit 18 als Alleinunterhalter durch die Clubs.
Durchbruch gemeinsam mit Dean Martin
Den Durchbruch schaffte er, als er 1945 den neun Jahre älteren italoamerikanischen Schnulzensänger Paul Dino Crocetti kennenlernte, der sich Dean Martin nannte. Sie waren das perfekte Duo: Der gut aussehende Martin in der Rolle des seriösen Charmeurs, Lewis als blödelnder Kindskopf und tollpatschiger Clown. "Sie waren wie Rockstars, bevor es Rockstars gab", schrieb die "New York Times". Und landeten damit im Olymp des Unterhaltungsgeschäfts: Von Charlie Chaplin holte sich Lewis Tipps für das Schneiden seiner Filme, und der alternde Stan Laurel erzählte ihm viele Abende lang von seinen Frauengeschichten.
Solo mit zahlreichen Kassenknüllern erfolgreich
Doch nach rund zehn gemeinsamen Jahren auf der Bühne zerstritten sich Lewis und Martin und sprachen dann 20 Jahre kein Wort mehr miteinander. Nach der Versöhnung schrieb Lewis das Buch "Dean and Me - A Love Story". Aber auch solo begeisterte er die Massen. Er drehte zahlreiche Kassenknüller, zu seinen größten Erfolgen zählen "Der verrückte Professor", "Der Ladenhüter" und "Der Bürotrottel". Insgesamt stand er in mehr als 60 Filmen vor der Kamera, auch als Regisseur und Produzent machte er sich einen Namen.
Video: Lewis' berühmte Luftschreibmaschine-Nummer in "Der Ladenhüter"
Unzählige Ehrungen für "einen der größten Schauspieler"
Anfang der 1970er-Jahre zog sich Lewis langsam aus dem Filmgeschäft zurück. 1981 glänzte er noch einmal an der Seite von Robert de Niro in "King of Comedy". Mit den Jahren stieg die Zahl der Ehrungen für Lewis immer weiter an. Er bekam sogar einen zweiten Stern auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood - und biss dabei Regisseur Quentin Tarantino in die Hand, der ihn danach trotzdem als "Schatz" und "einen der größten Schauspieler und Regisseure in der Geschichte des Kinos" feierte.
Unermüdlicher Einsatz im Kampf gegen Armut und Krankheiten
Lewis war zweimal verheiratet und adoptierte, nach sechs Söhnen mit seiner ersten Frau, 1992 mit seiner zweiten Frau eine Tochter. Das Entertainment-Multitalent hatte Prostatakrebs, eine Magenblutung, einen Herzinfarkt, eine Wirbelsäulenfraktur und eine schwere Lungenkrankheit überlebt. Für seinen unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen Armut und Krankheiten bekam Lewis 2009 einen Ehrenoscar, der Medienberichten zufolge in seinem Haus in Las Vegas auf einer Plattform oberhalb eines Fernsehers stand. Auf Knopfdruck rotierte er.
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